Was passiert, wenn Musik Brücken schlägt, konnten Besucher:innen des Galaevents im Brahms-Saal des Wiener Musikvereins sehen. Die österreichischen Musikerinnen Donka Angatscheva und Lidia Baich luden die Who's who der bulgarischen und europäischen Musikszene ein, um gemeinsam für die Organisation "Teach for Bulgaria" Spendengelder zu sammeln.
"Bei dem Konzert ging es uns um zwei Themen, die mir sehr wichtig sind: Das eine ist Bildung, das andere ist natürlich die Musik. Und da vor allem um diese starke Superkraft der Musik – das Verbinden von Menschen. Ein Element der Gemeinsamkeit zu finden und das über die Sprache der Musik zu transportieren, ist etwas Wunderbares und etwas, was wir pflegen müssen. Sowohl Österreich als auch Bulgarien sind Länder mit einer sehr reichen Kultur, und es ist sehr spannend, diese auf diesem Weg miteinander zu verbinden und zugleich Gutes zu tun", so Baich.
Der Reinerlös des ausverkauften Konzerts übergeben die beiden Initiatorinnen der bulgarischen Stiftung, um so Kindern einen gleichberechtigten Zugang zu hochwertiger Bildung zu ermöglichen. Zudem stand das Galakonzert unter der Schirmherrschaft der bulgarischen Botschafterin i. E. Desislava Naydenova-Gospodinova.
Hochkarätiger Besuch
Im Brahms-Saal anzufinden waren unter anderem der Botschafter der Türkei, S. E. Ozan Ceyhun, der bulgarische Botschaftsrat und Konsul Ivaylo Varbanov Tzenov, Außenminister Alexander Schallenberg, Opernsänger Andreas Schager und sein Kollege Günther Groissböck, die bulgarische Singer-Songwriterin Maria Ilieva, der Autor und Künstler Mario Nikolov, Kaval-Spieler Nedyalko Nedyalkov, Dirigent Rossen Gergov und Dirigentin Daniela Ivanova, Sänger Cesár Sampson, Cellist Sebastian Bru, Oboist Vulchan Vulchanov-Chani sowie die beiden Musikerinnen Teodora Miteva und Chantal Ramona Veit.
Die Anwesenden des Abends bekamen zwei Stunden musikalische Unterhaltung geboten – für die Angatscheva sogar ihr Klavier in den Brahms-Saal übersiedelte. "Ich freue mich wahnsinnig, dass mein Klavier, an dem ich täglich spiele, extra für diesen Konzertabend in den Brahms-Saal überstellt wurde, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Architekt, Theophil von Hansen, der den Goldenen Saal des Musikvereins geplant hat, auch die Entwürfe für das Design dieses Klaviers gemacht hat. Es ist ein besonderes Klavier, nicht nur optisch und kostbar, mit einem Wert von 750 000 Euro, sondern auch vom Klang her. Ein Unikat, das anlässlich des 185. Jubiläums von Bösendorfer gebaut wurde, mit der Opus Nummer 50.000. Seit der Gründung ist es das fünfzigtausendste Musikinstrument, das gebaut und verkauft wurde. Es ist das zweite Mal, dass ich das Klavier im Brahms-Saal spielen darf", so die Pianistin.
Zweisprachiger Abend
Moderiert wurde der Abend, der auch zu Ehren des Festes der Heiligen Brüder Kyrill und Methodius und des Tages der bulgarischen Bildung und Kultur veranstaltet wurde, von Markus Freistätter, der bei den Moderationsparts in der bulgarischen Sprache von Mia Santova Unterstützung bekam.
"Ich finde, dass Kunst und Kultur immer für ein Miteinander stehen und wir zeigten an diesem Abend wieder einmal, dass es Menschen schaffen, sich über dieses Verbindende anzunähern, egal welche Kultur oder Sprache. Es ist das erste Mal für mich, dass ich mit Donka und Lidia auf einer Bühne stehe und moderieren darf. Es ist einfach toll, dass es sich um ein länder- und sprachübergreifendes Konzert handelt. Das Datum des Konzerts hat auch eine Bedeutung, denn am 24. Mai, am Tag der Pressekonferenz, war ein hoher Feiertag in Bulgarien, an dem die kyrillische Schrift und das Alphabet hochgehalten werden. Dass die Sprache und das Wort gefeiert werden, finde ich einen schönen Aspekt – das könnten wir gerne auch in Österreich so übernehmen", sagt Freistätter.
Bilder der Veranstaltung finden Sie in der Galerie.
www.musikverein.at
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