CREA ist insolvent
Weiterer Immobilienentwickler schlitterte in die Pleite

| Tobias Seifried 
| 06.05.2024

Das Unternehmen hat Liegenschaften angekauft, Projekte entwickelt sowie Reihenhäuser und Doppelhaushälften veräußert.

Die angespannte Situation am heimischen Immobilienmarkt führt zu einer weiteren Pleite. Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilten, wurde über das Vermögen der CREA Errichtungs GmbH beim Landesgericht Linz ein Konkursverfahren eröffnet. Das Verfahren wurde auf Eigenantrag des Immobilienentwicklers mit Sitz in der oberösterreichischen Landeshauptstadt eingeleitet.

Laut den Kreditschützern war das 2019 gegründete Unternehmen zuletzt im Bereich der Immobilienentwicklung tätig und hat Liegenschaften angekauft, Projekte entwickelt sowie Reihenhäuser oder Doppelhaushälften veräußert. Die Passiva belaufen sich dem Eröffnungsantrag zufolge auf rund 2,056 Millionen Euro. Von der Pleite sind 36 Gläubiger:innen sowie die Geschäftsführerin betroffen.

Insolvenzursachen

Als einer der Gründe für die Zahlungsunfähigkeit wird genannt, dass es zunächst eine hohe Nachfrage gegeben habe, weshalb die CREA Errichtungs GmbH stark in die Bereitstellung eines ausreichend breiten Angebots investiert und eine größere Anzahl an Projekten entwickelt habe. Um die Abwicklung sicherzustellen, wurden mehrere Bauleiter unselbstständig beschäftigt. Diese seien jedoch unzuverlässig gewesen, wodurch es zu zahlreichen Reklamationen der Käufer:innen und wiederholten Schadensfällen gekommen sei. Aufgrund der notwendigen Mängelbehebungen hätten einzelne Projekte nur mit einem Verlust realisiert werden können. Gegen einen Bauleiter wurde in weiterer Folge ein Strafverfahren eingeleitet. Dieser wurde dem Unternehmen zufolge auch rechtskräftig verurteilt. 

Erschwerend hinzugekommen sei der starke Nachfragerückgang in der gesamten Branche. Laut KSV1870 hat der Immobilienentwickler keine neuen Kredite mehr für Projekte bekommen und die Hausbank stellte einen Kredit fällig. 

Vermögenslage und Ausblick

Dem AKV zufolge sind derzeit einige Bauvorhaben offen bzw. abgeschlossen und nicht veräußert. Daraus ergibt sich laut Eröffnungsantrag auch ein beträchtliches Aktivvermögen in Höhe von insgesamt rund 1,97 Millionen Euro. Ob und in welchem Ausmaß dieses allerdings realisiert werden könne, sei derzeit noch unklar und wird von Masseverwalter zu prüfen sein.

"Nach Prüfung durch den Masseverwalter ist von einer Schließung und Gesamtverwertung des schuldnerischen Unternehmens auszugehen", so Alexander Meinschad vom KSV1870. Eine Fortführung der unternehmerischen Tätigkeit sei auch nicht geplant. Die CREA Errichtungs GmbH habe sich bereits mit der Unternehmensschließung einverstanden erklärt, so der AKV.

Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 2. Juli 2024 am Landesgericht Linz statt.

www.ksv.at

www.akv.at

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