In der W24-Sendung "Wirtschaftsreport Wien Spezial" werden Podiumsdiskussionen zu Wien- und wirtschaftsrelevanten Themen ausgestrahlt. Bei denen spricht Peter Hanke mit zwei bis drei Expert:innen jeweils über ein Thema. Anlässlich der nahenden zehnten Europawahl im Juni, lud der Finanz- und Wirtschaftsstadtrat hochkarätige Diskutant:innen zum "Wirtschaftsreport Wien Spezial" ins k47.
Hochkarätige Podiumsdiskussion
Altbundeskanzler Franz Vranitzky, Europarechtsprofessor Martin Selmayr und Schauspielerin Katharina Stemberger teilten ihre Meinung zur Zukunft und Wichtigkeit der Europäischen Union mit über 150 Gästen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Rainer Nowak, von der Krone.
Zu Beginn des Wirtschaftstalks betonte der ehemalige Bundeskanzler Vranitzky, der als Urvater des EU-Beitritts Österreichs gilt, die Wichtigkeit dieser Institution: "Die Europäische Union ist als Vereinigung von 27 Staaten mit einer Bevölkerung von fast 500 Millionen Menschen schon alleine aufgrund der Größenordnung wichtig, um Europa geschlossen gegen die großen Player der Welt auftreten zu lassen. Sie ist wichtig, um etwa für Wirtschaftswachstum, sichere Beschäftigung und soziale Sicherheit ein Fundament zu bauen, das hält. Das kann ein einzelner Staat alleine nicht leisten.
Er nimmt die jeweiligen Regierungen der Mitgliedsstaaten in die Pflicht, wenn es um EU-Skepsis geht: "Wenn die Europäische Union infrage gestellt wird, dann ist es Aufgabe der Politik, dem entgegenzutreten und die Argumente, die ja sehr plausibel sind und auf der Hand liegen, ins Treffen zu führen. Wir müssen in Europa alles unternehmen und danach trachten, ein solidarisches Bild abzugeben und auf diese Art und Weise die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit mit anderen Teilen der Welt schaffen."
Europawahl enorm wichtig
Auch Peter Hanke betonte die Vorteile der mittlerweile fast 30-jährigen EU-Mitgliedschaft Österreichs: "Wir haben nicht nur wirtschaftlich und politisch vom EU-Beitritt profitiert, sondern auch für die Gesellschaft und den Kulturstandort ist es ein bis heute andauernder Gewinn. Die Entwicklung Wiens ist natürlich der Leistung der Wiener:innen geschuldet, aber auch der Tatsache, dass wir im größten Binnenmarkt unsere Wirtschaft bedienen können und hier unsere Geschäfte in Freiheit führen dürfen. Dabei liegen die Vorteile klar auf der Hand: Personen-, Waren- und Dienstleistungsverkehr quer über die innereuropäischen Grenzen hinweg."
Laut dem Wirtschaftsstadtrat sei es deshalb auch besonders wichtig, am 9. Juni zur Europawahl zu gehen: "Die Ausgangssituation ist keine einfache, das zeigen unter anderem die aktuellen Kriegsherde. Wir müssen überlegen, wie wir unsere Zukunft beschreiten wollen. Dafür braucht es ein Miteinander, einen Zusammenhalt, denn im Verbund ist man immer stärker. Am 9. Juni können wir unsere Zukunft selbst aktiv mitgestalten. Darum ist es so entscheidend, bei der Europawahl seine Stimme abzugeben."
Martin Selmayr, Europarechtsprofessor und ehemaliger Generalsekretär der EU-Kommission, sieht Europa in einer "Zeitenwende": "Wir Europäer:innen merken, dass unsere Freiheit, unser Wohlstand und unsere Sicherheit in Gefahr geraten, wenn wir jetzt nicht wirklich zusammenhalten. Europawahl heißt auch, dass wir eine Stimme für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und damit auch für das Friedens- und Stabilitätsprojekt Europas abgeben. Wenn wir den nächsten Generationen ein sicheres, ein friedliches, ein klimafreundliches Europa hinterlassen wollen, müssen wir jetzt an dieser europäischen Demokratie teilnehmen und unsere Stimme abgeben. In Österreich ist das ganz besonders wichtig, denn wir wählen hier 20 österreichische Europa-Abgeordnete."
Mit einem wesentlichen Appell beschloss Katharina Stemberger, die als Schauspielerin, Produzentin und zivilgesellschaftliche Aktivistin bekannt ist, den Abend: "Ich glaube, sehr viele Menschen wissen nicht, wie ihr Leben aussehen würde, wenn wir nicht Teil der EU wären. Also geht es darum, dass man auf die Menschen zugeht und ihnen das bewusst macht und auch erzählt, was passiert, wenn wir nicht mehr dazu gehören. Die EU wurde als Friedensprojekt gegründet, aber es herrscht kein Frieden. Das heißt wir müssen anders miteinander umgehen, müssen unsere Unterschiede anders aushandeln. Denn die großen Herausforderungen werden wir nur gemeinsam lösen."
Zahlreiche Gäste
Viele hochrangige Gäste nutzten die Zeit nach der Podiumsdiskussion, um die Gedankenanstöße weiterzuverfolgen und zu netzwerken: Im Publikum waren u.a. Manfred Ainedter, Ainedter & Ainedter Rechtsanwälte, Hans Mahr, Medienmanager, Gerald Matt, Kulturmanager, Nikolaus Pelinka, KTHE/Team Farner, Clemens Pig, Geschäftsführer APA, Sabine Radl, Europäische Bewegung Österreich, Daniel Serafin, Künstlerischer Direktor Oper im Steinbruch, Oliver Stribl, Wien Holding, Ralph und Raphaela Vallon, Vallon Relations+ Coaching) und Alexander Wrabetz, Präsident SK Rapid Wien.
LEADERSNET war bei der Veranstaltung. Einen Eindruck können Sie sich hier machen.
www.w24.at
www.r-9.at
Doppelpunkte in Wörtern sind Rechtschreibfehler.
Außerdem sehr störend.
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