Der durch Corona noch einmal deutlich verstärkte Online-Shopping-Boom stellt die Logistiker:innen vor große Herausforderungen. Auch die Österreichische Post AG vermeldet Jahr für Jahr neue Rekorde beim Paketaufkommen. Um die enormen Mengen auch künftig stemmen zu können, hat das Unternehmen nun ein neues Paket-Logistikzentrum in Wien-Inzersdorf feierlich in Betrieb genommen.
Dompfarrer spendete Segen
In einer 22.000 Quadratemer großen Halle sollen 260 Mitarbeiter:innen in zwei Schichten dafür sorgen, dass über 250.000 Pakete pro Tag sortiert und an ihren Bestimmungsort abgeleitet werden. Das Investitionsvolumen betrug rund 70 Millionen Euro, wurde am Freitag bei der Eröffnung mitgeteilt. Die Feierlichkeiten fanden im Beisein des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig sowie des Gesamtvorstands der Österreichischen Post AG statt. Die geistliche Segnung erfolgte durch den Wiener Dompfarrer Toni Faber.
"Die Eröffnung des neuen Paket-Logistikzentrums in Wien-Inzersdorf unterstreicht die Stärke des Wiener Wirtschaftsstandorts und seine Rolle als wichtiger Knotenpunkt für Handel und Logistik. Dieses Zentrum wird nicht nur zur Effizienzsteigerung der Postdienste führen, sondern auch neue Arbeitsplätze schaffen und somit einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung in Wien leisten. Dieses Logistikzentrum ist ein Beweis für das Vertrauen der Österreichischen Post in den Wirtschaftsstandort Wien und ein Zeichen dafür, dass wir gemeinsam daran arbeiten, den Wirtschaftsmotor Wien weiterhin zu stärken", so Michael Ludwig, Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien.
Ausbauprogramm abgeschlossen
Georg Pölzl, scheidender Generaldirektor der Post, sagte: "Mit dem neuen Paket-Logistikzentrum Wien schließen wir das Ausbauprogramm der vergangenen Jahre ab. Wir haben insgesamt rund 500 Millionen Euro investiert, um dem Paketwachstum immer einen Schritt voraus zu sein. Uns ist dabei nicht nur ein leistungsstarkes, sondern auch nachhaltiges Logistikzentrum gelungen. Das beweisen ein umfassendes Grünraumkonzept, ein Gründach und eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von zwei Megawatt peak."
"Moderne Logistik hat im Jahr 2024 viel mit Technologie zu tun. Wir verarbeiten an diesem Standort täglich tausende Tracking-Events und ermitteln Volumina vollautomatisch. Dafür braucht es nicht nur Personal, sondern auch IT-Power. Daher legen wir einen immer stärkeren Fokus auf Technologie, wie auch dieses innovative Logistikzentrum zeigt", erklärte Walter Oblin, Generaldirektor-Stellvertreter und Vorstand für Brief & Finanzen des teilstaatlichen Logistikunternehmens.
Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik Österreichische Post AG, fügte hinzu: "Unser neues Paket-Logistikzentrum gehört zu den innovativsten und leistungsstärksten Standorten Europas! Pro Stunde können wir durch ein Hybridmodell aus drei Sortiermaschinen nun bis zu 25.500 Pakete verarbeiten. AutoUnloader und Rollbehälter-Kipper unterstützen unsere Mitarbeiter:innen und beschleunigen die Prozesse. Mit diesem Standort setzen wir neue Maßstäbe für die gesamte Branche."
25.500 Pakete pro Stunde und große PV-Anlage
Der Spatenstich für den Standort fand im März 2022 statt, jetzt wurde er feierlich eröffnet. Das neue Paket-Logistikzentrum hat den offiziellen Angaben zufolge in der ersten Ausbaustufe eine Sortierleistung von bis zu 25.500 Paketen pro Stunde bzw. 250.000 Paketen pro Tag, was mehr als einer Verdopplung der bisherigen Sortierkapazität am Standort in Wien-Inzersdorf entspreche. Erstmals kommt dabei ein Hybridmodell zum Einsatz, bei dem je nach Paketgröße drei verschiedene Sortiermaschinen (Quergurtsorter, Kleinteilesorter und Sperrgutsorter) laufen.
Wie mittlerweile bei fast jeden neu realisierten Projekt, spielt beim Paket-Logistikzentrum natürlich auch die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. So wurden etwa die Dachflächen begrünt und mit Photovoltaikmodulen ausgestattet. Auf dem Dach des Neubaus wurde eine PV-Anlage mit einer Leistung von zwei Megawatt peak installiert, zusammen mit der bestehenden des Brief-Logistikzentrums werde eine Gesamtleistung von 2,8 Megawatt peak erreicht. Beheizt wird das Gebäude mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die Grünflächen am Gelände seien mit heimischen bzw. standortgerechten Gehölzen, Stauden und einer Wildblumenansaat gestaltet worden, so die Post.
Das Gesamtareal in Wien-Inzersdorf umfasst 200.000 Quadratmeter und ist damit der größte Standort der Post in Österreich. Am Areal sind 1.500 Personen tätig, dort befinden sich nun ein Paket-Logistikzentrum, ein Brief-Logistikzentrum, das Auslandszentrum, der LKW-Fuhrpark der Transportlogistik Ost sowie das Druck- und Kuvertierzentrum der Post Business Solutions.
LEADERSNET war bei der Eröffnung. Fotos sehen Sie in der Galerie.
www.post.at
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