Fotos Handelskolloquium 2024
Martin Kocher will Faktor Arbeit entlasten und Vollzeitjobs attraktivieren

Rund 350 Spitzenvertreter:innen aus Wirtschaft und Politik besuchten die 34. Ausgabe des Handelskolloquiums im Schloss Schönbrunn. Themen des Kongresses waren Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft und die Zukunft Europas; die Keynote steuerte der Wirtschaftsminister bei.

350 führende Branchenvertreter:innen des Handels sowie zahlreiche Spitzenpolitiker:innen diskutierten am 11. April beim Handelskolloquium über Österreichs Erfolgsfaktoren im globalen Handel, aktuelle geopolitische Herausforderungen, Chancen der Kreislaufwirtschaft und die transformative Kraft der Digitalisierung.

Einer der Höhepunkte des Handelskolloquiums 2024 war die Keynote von Wirtschaftsminister Martin Kocher. Er strich die Bedeutung der europäischen Integration ebenso hervor wie seinen politischen Fokus auf die Entlastung des Faktors Arbeit und die Attraktivierung der Vollzeitarbeit. Letzteres sei ein entscheidender Baustein zur Bekämpfung des flächendeckenden Personalmangels.

Gasunabhängigkeit sicherstellen

Ein Herzstück des Events war der Wirtschaftstalk, bei dem Martin Kocher mit WIFO-Chef Gabriel Felbermayr und dem ukrainischen Botschafter Vasyl Khymynets u.a. über die aktuelle Lage und Zukunft Europas sowie die EU-Beitrittsperspektive der Ukraine diskutierte. Auch der Ende 2024 auslaufende Gas-Transitvertrag zwischen Russland und der Ukraine und die daraus potenziell resultierende Lücke für die europäische Gasversorgung wurden angesprochen. Fazit der Runde: Die Unabhängigkeit von russischen Gasquellen müsse so schnell wie möglich erreicht werden. Der Handel betonte, dass es weitere Gespräche von europäischen Politiker:innen für eine Übergangslösung braucht.

Das wurde auch beim anschließenden CEO-Austausch des Wirtschaftsministers mit dem HV-Präsidialrat unterstrichen. Kocher hob die "ausgezeichnete Kooperation mit dem Handelsverband" in den Krisen, die Relevanz des Beschäftigungsmotors Handel mit mehr als 700.000 Beschäftigen sowie die Bedeutung von mehr Fair Play im internationalen Handel hervor.

HV-Präsident Stephan Mayer-Heinisch und HV-Geschäftsführer Rainer Will dankten HBM Kocher für die enge Zusammenarbeit, den laufenden Einbezug und die gesetzten Schritte der Bundesregierung, etwa die Abschaffung der kalten Progression. Einigkeit herrschte auch darüber, finanzielle Anreize für die Erhöhung der Wochenarbeitszeit zu setzen. Die ausstehende Abschaffung der Mietvertragsgebühr wurde ebenfalls aufs Tapet gebracht.

Nachhaltigkeit im Fokus

Rainer Will stellte gemeinsam mit Paul Leitenmüller (Leadersnet) und Roland Otto (CRIF) die Ergebnisse der jüngsten HV-Konsumentenbefragung zur Kreislaufwirtschaft vor. Beispielsweise ist es 61 Prozent der heimischen Konsument:innen wichtig, dass sich Händler:innen für Nachhaltigkeit engagieren. Mehr als die Hälfte aller Österreicher:innen (54 Prozent) fordert vom eigenen Arbeitgeber Engagement für Nachhaltigkeit ein. Passend dazu präsentierte der Technologie-Anbieter CRIF seine globale digitale Plattform Synesgy, welche ESG-Nachhaltigkeitsanalysen innerhalb der Lieferkette ermöglicht – und damit die Bewältigung der Bürokratie und die Einhaltung der künftigen Verpflichtungen aus der EU-Lieferketten-Richtlinie.

Eindrücke der Veranstaltung gibt es hier.

www.handelsverband.at

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