Familienbetrieb ist insolvent

Traditionsreiche Fensterfirma schlittert in Millionenpleite

Wie der KSV1870 am Dienstag mitteilte, wurde über das Vermögen der IPM Schober Fenster Gesellschaft m.b.H. ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Wels beantragt. Die Ursprünge des Unternehmens mit Sitz in Thalheim bei Wels reichen bis in die 1930er-Jahre zurück. Aktuell wird der Familienbetrieb in vierter Generation geführt.

Fast 7,9 Millionen Euro Passiva

IPM Schober ist auf die Produktion von Fenstern, Türen und Fassadenbauelementen aus Holz, Holz-Alu und Kunststoff sowie deren Montage spezialisiert. Das Unternehmen sieht sich als Opfer der schwächelnden Bauwirtschaft. Als Ursachen der eingetretenen Zahlungsunfähigkeit werden im Insolvenzantrag nämlich Liquiditätsprobleme genannt, die durch Vorleistungsarbeiten von Großprojekten entstanden seien. Zudem habe die Fensterbranche mit der allgemein schwachen Baukonjunktur zu kämpfen, berichtet der Kreditschutzverband, dem der Antrag vorliegt.

Von der Insolvenz sind 94 Dienstnehmer:innen und 127 Gläubiger:innen betroffen. Passiva in Höhe von knapp 7,9 Millionen Euro stehen Aktiva in Höhe von 1,45 Millionen Euro gegenüber. Die Angaben von IPM Schober konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht ausreichend überprüft werden, teilte der Kreditschutzverband mit.

Fortführung geplant

Es ist geplant, das Unternehmen weiterzuführen. Den Gläugiber:innen wird ein Sanierungsplan mit einr Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, angeboten. Die Quote soll aus dem Fortbetrieb erwirtschaftet werden.

"Der vom Insolvenzgericht bestimmte Insolvenzverwalter wird prüfen, ob die von der Schuldnerin beabsichtigte Sanierung und Fortführung des Unternehmens ohne weitere Verluste für die Gläubiger möglich ist", so Petra Wögerbauer vom KSV1870.

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