Ehemaliger ORF-Generalintendant
Medienbranche trauert um Teddy Podgorski

| Redaktion 
| 17.03.2024

Der ehemalige Generalintendant des ORF gilt als Erfinder der Zeit im Bild, der Seitenblicke, des Sportpanoramas und weiteren erfolgreichen TV-Formaten.

Thaddäus "Teddy" Podgorski ist Mitte März im Alter von 88 Jahren verstorben. Mit ihm verliert Österreich ein Urgestein der Medienbranche.

"Zutiefst betroffen"

"Der Tod von Thaddäus Podgorski macht mich zutiefst betroffen" so ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. "Thaddäus Podgorski war der erste TV-Praktiker, der den ORF als Generalintendant leitete – er kannte den ORF wie sonst kaum ein anderer. Mit dem Ausbau des 3sat Programmes, der TV-Regionalisierung und den zahlreichen Volksgruppensendungen hat Podgorski wesentliche Säulen für einen starken ORF errichtet. Viele seiner Programmideen und Programmimpulse sind nach wie vor Fixpunkte im ORF-Programm, seien es 'Universum', die 'Zeit im Bild' oder 'Bundesland heute'. Im Namen des ORF wünsche ich den Angehörigen viel Kraft, mein tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Angehörigen."

Thaddäus "Teddy" Podgorski wurde am 19. Juli 1935 in Wien geboren. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in Simmering, ehe er in der Steiermark das Stiftgymnasium Admont besuchte und dort maturierte. Danach studierte Podgorski sechs Semester Kunstgeschichte und Germanistik. Nebenbei verdiente er sein Geld als Statist in der Staatsoper oder bei kleineren Rollen, unter anderem in Kellertheatern, im Theater der Jugend und auch im Volkstheater. Als Nachrichtensprecher und Reporter begann er 1953, mit 18 Jahren, beim Radiosender Rot-Weiß-Rot. 1955 wechselte er zum Aktuellen Dienst des neugegründeten ORF-Fernsehens, wo er bald Erfinder, Leiter und Redakteur der "Zeit im Bild" wurde. Bis 1963 war er für den Aktuellen Dienst verantwortlich.

Der nächste Schritt in Podgorskis Karriere erfolgte 1967, als er von ORF-Generalintendant Gerd Bacher zum Chefreporter befördert wurde. In seiner neuen Funktion entwarf der zahlreiche Erfolgsformate, wie zum Beispiel "Sportpanorama".

In memoriam

Auf so gut wie allen Sendern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gab es am 17. März Nachrufe und Spezialsendungen zum Tod der TV-Legende. Auch aus der Politik gab es würdigende Worte. "Mit dem Tod von Thaddäus Podgorski hat Österreich einen visionären ehemaligen ORF-Generalintendanten verloren", hießt es etwa vom Wiener Bürgermeister Michael Ludwig.

"Teddy Podgorski war die Verkörperung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks in brillanter Weise. Wie kaum einem anderen ist es ihm als Journalist, Sendungsmacher, Moderator und schließlich als Generalintendant gelungen, den ORF in all seinen Formaten in höchstem Maße zu profilieren. Er war derjenige, der der 'Zeit im Bild' nicht nur den Namen gab, sondern sie auch als leitender Redakteur zur wichtigsten Nachrichtensendung des Landes führte, die sie bis heute ist", so Eva Blimlinger, Mediensprecherin der Grünen.

www.orf.at

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