Fotos PK CEOs for Future
Innovative Ideen für den Tourismus der Zukunft

Das CEOs for Future Tourismus-Symposium stand ganz im Zeichen von nachhaltigem Tourismus und zukunftsfitter Mobilität. Expert:innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Tourismus und Mobilität diskutierten über Lösungen, Chancen und Herausforderungen.  

Hochkarätige Expert:innen und Entscheidungsträger:innen aus der Tourismus- und Mobilitätsbranche sowie Vertreter:innen von Tourismusregionen aus ganz Österreich und der Schweiz kamen beim CEOs for Future Tourismus-Symposium am 13. März im Haus der Europäischen Union in Wien zusammen. Die Veranstaltung, die ganz im Zeichen von nachhaltigem Tourismus und damit verbundener zukunftsfitter Mobilität stand, bot eine Plattform für spannende Diskussionen und Wissenstransfer, um einen positiven Wandel in der Tourismusbranche voranzutreiben. 

Neue Lösungsansätze

Landschaftsökologe Christian Baumgartner, Gründer von response & ability und Professor für Nachhaltigen Tourismus an der Fachhochschule Graubünden, hob die Relevanz von nachhaltiger Mobilität hervor: "Was man immer vor Augen haben muss: Urlaub beginnt nicht, wenn man ankommt, sondern wenn man anreist. Transformation hat oft mit Ängsten zu tun, das müssen wir ändern."

Das Problem leerstehender Hotels zwischen den Saisonen sei in vielen Regionen eine große Herausforderung, so Wolfgang Wild, Nachhaltigkeitsbeauftragter im Tourismusverband Wagrain-Kleinarl. Eine Erleichterung der Situation könnten etwa "Workation"-Angebote bringen, also Arbeit und Urlaub verbinden.

Alexandra Dörfler, Abteilung für Aktive Mobilität und Mobilitätsmanagement im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) hob die bemerkenswerte Entwicklung hin zu hybrider und Online-Arbeit hervor, die die Notwendigkeit für Arbeitgeber:innen verdeutliche, sogenannte Workations zu ermöglichen. Die Kommunikation und die Vorteile für die Mitarbeiter:innen sollten dabei im Fokus stehen. 

Anreize schaffen für "neuen Urlaub"

In Sachen Wintertourismus stehe man vor vielen Herausforderungen, so Michaela Reitterer, CEOs for Future  -Tourismussprecherin, Geschäftsführerin des Boutiquehotel Stadthalle in Wien und Mitglied des Beirates "Together for Tourism" der Europäischen Kommission: "Winterurlaub ist nicht immer gleich Skiurlaub. Winterurlaub kann so viel mehr. Wenn dieses Potenzial ausgeschöpft wird, bedeutet das indirekt auch eine Saisonverlängerung und einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Doch auch hier braucht es Paradebeispiele, denn Nachhaltigkeit ist nichts wozu man verpflichtet ist. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Betriebe und Personen andere inspirieren und motivieren."

Katharina Mayer-Ertl, stellvertretende Leiterin der Tourismus-Servicestelle im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft, rät zu positiven Inhalten in der Kommunikation: "Nachhaltigkeit ist oft noch immer mit Verzicht konnotiert, aber wer möchte im Urlaub verzichten? Die Verhaltensweise von Gästen kann daher nur beeinflusst und verändert werden, wenn wir sie mit dem Angebot begeistern."  Stephan Maurer, Geschäftsführer der Mobilitätszentrale Pongau und Inputgeber beim World Café zum Thema Mobilität, brachte ein Vorzeigeprojekt aus seiner Salzburger Heimat mit: Beim Pongauer "Mobilitätspackage" ist die An- und Abreise per Bahn, die Sitzplatzreservierung, sowie eine Netzkarte für das gesamte Bundesland inkludiert. "Alleine im letzten Jahr wurden 1.500 Packages verkauft", so Maurer. Markus Reisner, Projektleiter der Touristischen Mobilitätszentrale Kärnten, betonte, dass etwa 93 Prozent der Gäste nach wie vor dem mit dem Auto anreisen. Hier brauche es Möglichkeiten um das Verhalten zu ändern.

Vernetztes Denken und Gütesiegel

Christian Baumgartner verwies auf ein Vorzeigeprojekt aus der Schweiz: Hier wurde unter dem Namen "Swisstainable" ein Nachhaltigkeitsprogramm initiiert, das einen Wiedererkennungswert hat und allen touristischen Betrieben und Organisationen in der Schweiz offensteht. Klaus Garstenauer, Vorstand ÖBB-Personenverkehr AG, sieht Österreich und Europa auf einem guten Weg, wenn es um eine zukunftsfitte Mobilität geht: "Wir arbeiten eng mit den anderen Bahnen Europas zusammen, um das Angebot für grenzüberschreitendes Bahnreisen in Europa in Zukunft noch weiter auszubauen." Susanne Kraus-Winkler, Staatssekretärin für Tourismus im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft, betonte auch die Wichtigkeit von Gütesiegeln: "Mit dem Österreichischen Umweltzeichen werden nicht nur Betriebe, sondern auch gesamte Regionen ausgezeichnet, die mehr Nachhaltigkeit implementieren. Das ist ein wichtiger Motivator."

Wolfgang Bogensberger, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, betonte das steigende allgemeine Interesse an nachhaltigen und umweltfreundlichen Lösungen: "Studien zeigen, dass die Menschen sehr interessiert an nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen sind" Und weiter: "Der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, er trägt 10 % zum Inlandsprodukt der EU bei. Das ist ein weiterer Grund, warum die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit so wichtig ist."

"Handeln, nicht nur reden"

Karl Kienzl, Obmann von CEOs for Future , in seinen Schlussworten: "Wenn man branchenübergreifend und entlang von Wertschöpfungsketten denkt, ist vieles möglich. Und ganz wichtig: Wir müssen handeln, nicht nur reden." Birgit Kraft-Kinz, Obmann-Stellvertreterin von CEOs for Future und Moderatorin der Veranstaltung, ergänzt: "Wir sind uns einig: Die ersten Schritte sind getan, aber es ist eine ganzheitliche und koordinierte Strategie erforderlich, um die Herausforderungen des Klimawandels anzugehen und eine nachhaltige Zukunft für den Tourismus zu gestalten."

LEADERSNET war bei dem Symposium vor Ort, Eindrücke gibt es in der Galerie

www.ceosforfuture.at

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