Von 20. bis 22. Februar 2024 ging in Deutschland Europas Leitmesse der Energiewirtschaft über die Bühne: 923 Aussteller:innen aus 30 Nationen zeigten auf der "E-world energy & water" in der Messe Essen ihre Lösungen für die Energieversorgung von morgen. Gemeinsam mit den rund 30.000 Fachbesucher:innen (Rekord) rückten sie die aktuellen energiewirtschaftlichen Themen in den Mittelpunkt.
Verbund AG auf der Leitmesse
Auch die Verbund AG war auf der Leitmesse prominent vertreten. Kein Wunder, schließlich zählt das Unternehmen in Österreich und Deutschland zu den führenden Anbietern von zertifizierter Erneuerbarer Erzeugung (der Wasserkraft aus Österreich und aus Deutschland) und beliefert in diesen Märkten mehr als 160 Stadtwerke und Weiterverteiler.
Robert Slovacek, GF Verbund Energy4Business GmbH, sagte zu LEADERSNET.tv: "Die e-World ist ein toller Start ins Handelsjahr. Wir treffen hier unsere Geschäftspartner:innen und Kund:innen aus ganz Europa und aus Österreich. Hier werden Geschäftsmodelle und Kundenbeziehungen weiterentwickelt. In diesem Jahr ist besonders viel los" und weiter: "Gerade das Thema Flexibilität hat sich zu einem Schwerpunkt entwickelt. Dabei geht es um den Ausgleich von Tag und Nacht – der Strom einer Photovoltaik-Anlage, die zu Mittag produziert, muss gespeichert und intelligent genutzt werden. Dazu braucht es Batterien, Elektromobilität, Optimierungslösungen und Trading Know-how. Hier entwickelt sich aktuell sehr viel an zukünftigem Geschäft und an Produkten, die Spaß machen, um die Energiewende voranzubringen. Mit unserer 'Mission V' können wir als Verbund viel dazu beitragen."
Martin Wagner, GF Verbund Energy4Business GmbH, hält den Messeauftritt ebenfalls für äußerst wichtig: "Für uns ist es extrem wichtig, zur E-World zu kommen. Sie ist das Branchenevent im Kalenderjahr Österreichs und Deutschlands. Hier können wir mit allen unseren Kunden in allen Segmenten – von den Stadtwerken über die Industrie – in Kontakt treten. Sehr positiv ist es, dass wir hier nicht nur über Strom und Herkunftsnachweise sprechen wie früher, sondern nahtlos unsere neuen Themen wie Photovoltaik, Batteriespeicher und Elektromobilität mit unseren Kunden diskutieren können."
Grüner Wasserstoff
Auf der E-world energy & water 2024 wurde einmal mehr untermauert, dass grüner Wasserstoff für das Erreichen der Klimaziele und eine nachhaltige Dekarbonisierung zahlreicher industrieller Anwendungen sowie Prozesse eine entscheidende Rolle spielt. Diese Energieform bildet auch einen Eckpfeiler der Verbund-Strategie. Im Juni 2023 wurde die Verbund Green Hydrogen GmbH gegründet, um die Wasserstoffaktivitäten weiter zu forcieren, übergeordnetes Ziel sei die Deckung der steigenden Nachfrage an wettbewerbsfähigem, grünem Wasserstoff zur Sicherung der Industriestandorte.
"Beim grünen Wasserstoff haben wir im Verbund Projektumsetzungserfahrung. Unsere 6 Megawatt (MW) PEM-Elektrolyseanlage ist bereits seit 2019 in Betrieb. Deshalb kommen viele Partner:innen auf uns zu, um Erfahrungen auszutauschen. Zudem interessieren sie sich für die Projekte, die wir gerade umsetzen. Kurzfristig setzen wir Projekte mit 60 MW um, andere Projekte wollen wir noch auf 300 MW hochskalieren. Das sind Größenordnungen, die für viele extrem spannend sind. Um den stark steigenden Verbrauch von grünem Wasserstoff in Österreich langfristig abzudecken, planen wir auch Importkorridore", so Franz Helm, Verbund Green Hydrogen GmbH, zu LEADERSNET.tv.
In Essen wurden u.a. folgende partnerschaftliche Projekte zur Wasserstofferzeugung für den direkten Einsatz beim Abnehmer für eine sofortige, verlässliche Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff vorgestellt, die der Verbund aktuell entwickelt:
- Im Rahmen des Projekts "Green Ammonia Linz" plant Verbund gemeinsam mit LAT Nitrogen eine 60 MW Elektrolyse-Anlage in Linz zur nachhaltigen Produktion von grünem Ammoniak.
- Die geplante großskalierte Elektrolyseanlage "Pannonian Green Hydrogen" mit einer Leistung von 60 bis 300 Megawatt soll in der Endausbaustufe jährlich bis zu 40.000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren.
- Beim Forschungsprojekt "USS 2023" wird gemeinsam mit Partnern unter der Leitung der RAG untersucht, wie bestehende Speicherstrukturen für die saisonale Speicherung von Sonnenenergie in Form von Wasserstoff genutzt werden können.
Flexibilität
Branchenexpert:innen sind sich sicher: Intelligent, digital und flexibel werden die Lösungen für die sichere Energieversorgung sein. Erzeugung und Verbrauch in Balance zu halten, zählt zu den großen Herausforderungen der Energiewende. Hier setzt der Verbund auf seine maßgeschneiderte "Power-Flex"-Vermarktungslösung inklusive Optimierung an allen Energiemärkten. Flexible Anlagen und Speichersysteme werden bedarfsorientiert optimiert und gewinnbringend eingesetzt. Dies soll es Anlagenbetreiber:innen ermöglichen, zusätzliche Erlöse zu generieren und einen Beitrag für ein stabiles Stromnetz zu leisten.
Wagner dazu: "Für die Integration neuer Erneuerbarer im Energiesystem spielen Batteriespeicher eine zentrale Rolle. Wir verknüpfen unser Know-how in den Bereichen Speicher und Energiemarkt mit der Expertise für Flexibilitätsvermarktung. Innovative Bewirtschaftungskonzepte eröffnen Betreiber:innen von Batteriespeichersystemen ein reichhaltiges Spektrum, um neue Geschäftsmodelle zu erschließen." Die Batteriespeichervermarktung beim Verbund erfolgt laut eigenen Angaben mittels einer eigens entwickelten, leistungsstarken Optimierungsplattform, die auf der langjährigen Erfahrung in der Vermarktung von Pumpspeichern basiert.
Der konsequente Ausbau von Erneuerbaren Energien gehe mit stetig neuen Anforderungen an das Marktdesign und die Organisation der Energiemärkte einher. "Wir sind immer up-to-date und machen neue Potenziale für unsere Kund:innen zugänglich. Dafür analysieren wir laufend die Märkte und Prozesse. Wir stellen verschiedenste Marktzugänge zur Verfügung und finden für jedes Unternehmen die lukrativste Vermarktungsstrategie. Alle Teilnehmer:innen profitieren von unserem energiewirtschaftlichen Know-how", so der Geschäftsführer von Verbund Energy4Business.
Mobilitätswende
Für die Erreichung der Klimaziele spielt auch die Mobilitätswende eine entscheidende Rolle. Mit All-in-One Ladelösungen für Betriebe und Wohnungswirtschaft bietet der Verbund Gesamtpakete für den Einstieg in die E-Mobilität an. Dabei sollen die Industrie-, Immobilien- und Transportbranche aktiv auf dem Weg in die emissionsfreie Mobilität unterstützt werden.
Der Anteil an Elektroautos am Pkw-Gesamtbestand in Deutschland stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich (2023: 3,9 Prozent). In Österreich steigt der Bestand ebenfalls stetig und mit Ende Dezember 2023 waren laut Statistik Austria 155.491 rein elektrisch betriebene Pkw unterwegs (Anteil von 3 Prozent). Bei den Neuzulassungen kamen reine Stromer im Vorjahr bereits auf 19,9 Prozent. Mit dem Interesse an Elektroautos steigt auch der Bedarf an Lademöglichkeiten. Aktuell liegt Österreich im Europavergleich beim Ausbau der E-Ladeinfrastruktur im vorderen Drittel. Die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte stieg allein im vergangenen Jahr von 16.000 auf 24.000. Ladepunkte an Wirtschaftsstandorten und in Wohnhäusern gewinnen zunehmend an Bedeutung. Unternehmen, die ihren Fuhrpark elektrifizieren, ihren Mitarbeiter:innen und Kund:innen am Firmengelände Lademöglichkeiten bieten und ihre CO2-Bilanz verbessern sollen vom "rundum-sorglos" Angebot Verbund Business-Charging profitieren. Darin enthalten sind die Ladeinfrastruktur mit intelligentem Lademanagement, europaweites Roaming und Reporting, Abrechnungsservice und Stationsmanagement mit 24-Stunden-Hotline, Betrieb und Monitoring.
"Elektromobilität ist der Schlüssel zur nachhaltigen Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen im Individualverkehr. Als Vorreiter beim Thema Grünstrom machen wir Elektromobilität so sauber wie möglich. Mit unseren All-in-One Lösungen bieten wir zusätzlich zum Grünstrom auch die Infrastruktur", betont Martin Wagner
Technische Umsetzungspartnerin ist die 75 Prozent Verbund Tochtergesellschaft Smatrics, die für den reibungslosen und einwandfreien Betrieb der Wallboxen verantwortlich zeichnet. Smatrics-CEO Hauke Hinrichs sagte am Verbund Messestand zu LEADERSNET.tv: "Auf der E-World sieht man die rasante Entwicklung der Elektromobilitätsbranche besonders gut. Anfangs standen die Aussteller mit einigen wenigen Wallboxen in einer Ecke, heute kommen wir mit großen Gleichstromladegeräten zur Messe und zeigen so, dass E-Mobilität ein Geschäftsmodell ist, welches zukunftsfähig, nachhaltig und eine 'schwarze Null' sein kann. Hier gibt es jetzt ein Rennen zwischen Mineralöl- und Energiewirtschaft, bei dem sich abzeichnen wird, wer die Nase vorne hat. Wir sind für beide da und genau deshalb sind wir auf der Messe."
Was Martin Wagner, Robert Slovacek, Franz Helm und Hauke Hinrichs auf der E-world energy & water 2024 noch gesagt haben, erfahren Sie in den beiden LEADERSNET.tv Videos.
Fotos vom Messeauftritt der Verbund AG sehen Sie in unserer Galerie.
www.verbund.com
www.smatrics.com
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