"KI in der Medienwirtschaft"
Studie erforscht Potenzial von KI für Medien- und Meinungsvielfalt

| Redaktion 
| 26.02.2024

RTR untersucht die Chancen für Medienschaffende, aber auch Herausforderungen für Regulierung und Förderung der Medienkompetenz.

"Der Einsatz künstlicher Intelligenz in der Medienproduktion bietet signifikante Effizienz-Vorteile, etwa durch die Automatisierung von Routineabläufen und Unterstützung von Recherchetätigkeiten und Datenanalysen oder bei der Erstellung und Bearbeitung von medialen Inhalten", zeigt man sich in einer Aussendung vom  Fachbereich Medien der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR Medien) überzeugt.

Gleichzeitig werfe die Integration von KI in den Medien gesellschaftliche, ethische und regulatorische Fragen auf, wie die vom RTR Medien am 22. Februar vorgelegte Studie "KI in der Medienwirtschaft" darlegt. Basis der Studienerkenntnisse sind qualitativ erhobene Praxiserfahrungen von Experten aus österreichischen Medien- und Technologie-Unternehmen und aus der Wissenschaft.

"Zukunft und Vielfalt sichern"

"Künstliche Intelligenz kann die Zukunft und Vielfalt des heimischen Medienmarktes sichern. Sie fördert neue Ansätze in der Erstellung und Bearbeitung von Medieninhalten", sagt Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR Medien. "Entsprechende Tools helfen, die Medienproduktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu optimieren und zielgruppenorientierte, vielfältige Angebote schneller, umfangreicher und aktueller herzustellen. Damit haben heimische Qualitätsmedien eine Chance, im Wettbewerb mit internationalen Plattformunternehmen und deren Netzwerkeffekten zu bestehen. Das hat eine bedeutende, demokratiepolitische Dimension. Es geht um unsere heimischen Medien, um den Erhalt verlässlicher, vertrauensvoller und vielfältiger Informationsangebote und damit um die Sicherung unserer Demokratie", so Struber.

Der im Auftrag der RTR Medien von der Forschungsgruppe Media Business der FH St. Pölten unter Leitung der FH-Professoren Jan Krone und Michael Litschka sowie dem Department für Informationstechnologie der FH Burgenland unter Leitung von FH-Prof. Michael Roither vorgelegte Bericht "KI in der Medienwirtschaft" zeigt aber auch wesentliche Herausforderungen und daraus entstehende, neue Aufgabengebiete auf.

Darüber diskutierten im Rahmen der Studienpräsentation die Studienautoren sowie die hochrangigen Expert:innen Jeannette Gorzala (Vice President European AI Forum), Andrea Heidrich (Geschäftsführerin RIG Radio Innovations GmbH), Nikolaus Koller (Geschäftsführer österreichische Medienakademie), Stefan Kollinger (Innovation Officer ORF), Uli Köppen (Head of AI Bayerischer Rundfunk), Sabine Köszegi (Professorin TU Wien und Mitglied des AI-Advisory Boards) und Michael Ogris (Vorsitzender KommAustria). Moderation Barbara Fleißner.

Schritthalten keine Kleinigkeit

"Für Markt, Menschen und Regulierung ist ein Schritthalten mit den rasanten Entwicklungen Künstlicher Intelligenz keine Kleinigkeit. Das erfordert einen hervorragenden, regulatorischen Rahmen sowie umfassende Aus- und Weiterbildung auf Produktionsseite, um journalistische Standards und eine menschliche Qualitätskontrolle zu gewährleisten“, sagt Struber. „Aber auch die intensive Förderung der Medienkompetenz der Bevölkerung ist für einen kritischen und informierten Umgang mit Medien eine der wesentlichen Aufgaben dieser Zeit“, so Struber.

Die RTR-Studie weist unter anderem darauf hin, dass KI zwar beim Überprüfen von Fakten helfe, gleichzeitig aber auch die Gefahr bestünde, dass KI-Tools missbraucht werden. Algorithmen könnten Sensationalismus oder die Verbreitung von Falschinformationen begünstigen.

Die Studie steht hier zum Download zur Verfügung.

www.rtr.at

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