LEADERSNET: Sehr geehrte Frau Reiter. Das Reiters Reserve feiert dieses Jahr das 20-jährige Jubiläum. Wenn Sie als Inhaberin (gemeinsam mit Ehemann Karl) auf die letzten 20 Jahre zurückblicken, was waren die größten Meilensteine?
Nikola Reiter: In den letzten 20 Jahren haben wir mehr als 100 Millionen Euro investiert, um unsere Gäste auf dem Weg "von der Hektik hin zum Wohlbefinden" bestmöglich zu begleiten. Worauf wir besonders stolz sind, ist der Bau unserer japanischen Saunalandschaft sowie der Ausbau der Luxussuiten, die zusammen die Grundlage für den "Place to me" für unsere Gäste darstellen. Seit letztem Herbst unterstützen uns außerdem drei Ayurveda Therapeuten aus Indien, die eine neue interessante Facette hinzufügen. Ein weiterer Meilenstein stellt unsere Landwirtschaft dar, die uns ermöglicht, Produkte für unsere Gäste selbst herzustellen.
LEADERSNET: Was war die größte Herausforderung der letzten 20 Jahre?
Reiter: Neben der Corona-Krise und der Energie-Krise, ist die aktuelle Teuerung wohl eine der größten Herausforderungen der letzten Jahre. Nachhaltigkeit spielt in unserem Betrieb eine sehr wichtige Rolle. Zum Beispiel kaufen wir alle Lebensmittel von ausschließlich regionalen Zulieferer:innen. Das heißt aber auch, dass wir die Teuerung noch stärker spüren als die meisten anderen Hotels. Dabei ist es uns persönlich ein Anliegen, die erhöhten Ausgaben nicht eins zu eins an die Gäste weiterzugeben. Wir haben gelernt, wie wir mit flexiblen Preisen schnell auf eine veränderte Nachfragesituation reagieren können. Zusätzlich versuchen wir mit flexiblen Stornierungsrichtlinien und digitale Lösungen ein hohes Serviceniveau bereits vor dem Urlaubsstart zu gewährleisten.
LEADERSNET: Wie hat sich die Tourismus-Branche in den letzten 20 Jahren verändert?
Reiter: In den letzten 20 Jahren hat sich das Buchungsverhalten der Gäste in der Tourismusbranche stark gewandelt. Eine bemerkenswerte Veränderung besteht darin, dass aufgrund der Teuerungswelle viele Menschen nun kürzere Aufenthalte buchen. Zudem fallen Buchungen heutzutage oft sehr kurzfristig aus. Das stellt eine Herausforderung dar, die besondere Flexibilität auf Seiten der Hotels erfordert, um die Qualität des Aufenthalts aufrechtzuerhalten.
LEADERSNET: Was sind Ihre Pläne für die nächsten 20 Jahre?
Reiter: Für die nächsten 20 Jahre ist mir wichtig, dass wir unsere Vision konsequent leben und uns als einen Ort des Wohlbefindens etablieren, der einen einzigartigen Raum für unsere Gäste schafft. Unsere Entwicklung wollen wir weiter vorantreiben, insbesondere im Bereich "Workation", welcher die Vereinbarkeit von Arbeit und Erholung betont - beides findet bei uns seinen Platz. Ein zentraler Fokus wird weiterhin auf dem Thema Nachhaltigkeit liegen. Dabei setzen wir verstärkt auf die Kooperation mit lokalen Produzent:innen und Lieferant:innen, um die ökologische Belastung zu minimieren und die lokale Wirtschaft zu stärken. Durch die Einführung von Programmen zur Abfallreduzierung und Recycling möchten wir unseren ökologischen Fußabdruck weiter verkleinern. Zusätzlich haben wir uns das Ziel gesetzt, unsere Hotels gezielt in den jeweiligen Zielgruppen noch besser zu positionieren, um den Bedürfnissen und Erwartungen unserer Gäste optimal gerecht zu werden.
LEADERSNET: Was macht das Reiters Reserve aus Ihrer Sicht so einzigartig?
Reiter: Durch das Reiters Reserve haben wir erfolgreich zwei Hotels in der Nähe von Wien geschaffen, die verschiedene Konzepte, aber gemeinsame Werte verfolgen. Das Supreme Hotel konzentriert sich auf die Entspannung für Erwachsene, während das Finest Family Hotel mit seinem All-inclusive-Angebot auf Familien mit Kindern abzielt. Auf diese Weise können wir unser Angebot gezielt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Gästegruppen ausrichten. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die zeitgemäße Interpretation des Wohlfühlens. Der Schlüssel für das Gelingen liegt bei unserem einzigartigen Team und in unserer Philosophie, die keinen Raum für Stillstand lässt. Dabei helfen die Feedbacks und Inputs der Gäste enorm.
www.reitershotels.at
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