Ausblick auf den Immobilienmarkt 2024

| Redaktion 
| 03.01.2024

Das Jahr 2023 sorge in der Immobilienwirtschaft für viel Aufsehen, gesetzliche Änderungen, steigende Zinsen und Kosten. Im Gastbeitrag von Georg Flödl, Präsident des ÖVI und MMag. Anton Holzapfel, Geschäftsführer des Österreichischen Verbands der Immobilienwirtschaft, geben die beiden eine Vorausschau auf den Immobilienmarkt 2024.

Das Jahr 2023 hat auch in der Immobilienwirtschaft eine Vielzahl von Schlagzeilen "hervorgebracht", von der Einführung des Bestellerprinzips in der Miete, den restriktiven Kreditvergaben aufgrund der KIM-Verordnung, steigenden Zinsen, immenser Inflation und hohen Baukosten bis hin zum starken Rückgang der Transaktionen auf dem Eigentumsmarkt im Bereich Wohnen.

2023 ist zum einen gekennzeichnet von einer hohen Fertigstellungszahl - österreichweit wird laut exploreal mit 44.500 Fertigstellungen gerechnet, eine Zahl vergleichbar hoch wie im Jahr 2022.  Zum anderen ist aber eine starke Reduktion der Nachfrage beim Kauf von Wohnimmobilien zu verzeichnen. Die bis dato erfassten Transaktionen zeigen eine deutliche Zurückhaltung am Markt, das Angebot an Eigentumswohnungen auf den online-Portalen hat sich nach Auswertung der Datenbank IMABIS (IMMOunited) verdoppelt.

Der von vielen Seiten vermutete Preisverfall ist aber nicht eingetreten. Die Preise von Eigentumswohnungen sind vor allem bei den vielen Neubauprojekten weitgehend stabil geblieben und wurden in manchen Bereichen aufgrund der hohen Baukosten gegenüber 2022 geringfügig angehoben. Gebrauchte Immobilien sind stärker vom Angebotsüberhang betroffen, in einzelnen Gegenden waren durchaus Preisschwankungen zu verzeichnen. Wer aktuell nicht verkaufen muss, wird die Immobilie halten und warten oder kurzfristig vermieten.

Die Situation auf dem Eigentumsmarkt bedingt eine Verlagerung der Nachfrage auf den Mietmarkt in den Ballungszentren, was die Mietpreise nicht senken wird. Die zu erwartende Reduktion der Fertigstellungen, die deutlich rückläufige Anzahl an Baubewilligungen und weiterhin restriktive Vergabe von Krediten haben Folgewirkungen: Projekte werden verschoben oder vorläufig auf Eis gelegt, die Kosten sind nach wie vor hoch, die Nachfrage stark zurückgegangen. Der ÖVI erwartet sich daher von der Politik Maßnahmen, die es Familien wieder ermöglicht, eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen und eine weitere Verdrängung der Interessenten in den Mietbereich stoppt.

leadersnet.TV