Ende 2023 gab es in Österreich eine weitere Großinsolvenz. Diese ist zwar weit von den Signa-Dimensionen entfernt, doch Passiva in Höhe von 75,7 Millionen Euro, denen Aktiva in Höhe von 10,8 Millionen Euro gegenüberstehen, sind kein Pappenstiel. Die Rede ist von der MGG Herzogenburg GmbH. Der Autozulieferer aus Niederösterreich hat am 29. Dezember laut dem KSV1870 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht St. Pölten beantragt.
Das Unternehmen gehört laut eigenen Angaben zu den europaweit führenden Herstellern von Alugussteilen für die Automobilindustrie. Produziert werden Motorenteile, Bremssättel, Fahrwerkskomponenten (Achsen, Radträger), sowie Batteriegehäuse. "Vom gegenständlichen Insolvenzverfahren sind laut Schuldnerangaben 200 Dienstnehmer:innen und weitere rund 290 Gläubiger:innen betroffen", teilte der Kreditschutzverband von 1870 mit.
Ursachen für die Insolvenz
Ein Grund für die Pleite sei die gegenwärtige Absatzkrise der europäischen Autoindustrie, die sich nun voll auf die Auftrags- und Umsatzentwicklung von MGG durchschlage. Zudem sei das Unternehmen "kurzfristig mit wesentlich reduzierten Abnahmezahlen" konfrontiert gewesen. Der daraus folgende Umsatzrückgang könne nicht durch interne Maßnahmen ausgeglichen werden. Dem KSV 1870 liegen Informationen vor, laut denen der Verlust eines Großauftrags und die Verzögerung eines wichtigen Projekts zur Insolvenz geführt haben sollen.
Die Schulden belaufen sich laut MGG, das eine Fortführung des Unternehmens anstrebt, auf 22,7 Millionen Euro. Sollte der Sanierungsplan und es zu einer Liquidation kommen, würden sich die Passiva insbesondere aufgrund schlagend werdender Schadenersatzansprüche auf rund 75,7 Millionen erhöhen, so der KSV 1870.
www.mgg.com
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