"Unser Zugang geht weit über die Finanzierung von Nachhaltigkeitskrediten hinaus"

Robert Zadrazil, Vorstandsvorsitzender UniCredit Bank Austria, spricht im LEADERSNET.tv-Wirtschaftstalk zum Thema "Nachhaltiges Finanzieren: Wie geht das?". Dabei werden Themen wie "ESG als Herausforderung für die heimische Wirtschaft" oder "Banken als Unterstützer für die Transformation der Wirtschaft" behandelt. Zudem spricht er über das Engagement im Kulturbereich, seine Erwartungen an die Zukunft und erklärt, wieso die Bankenbranche nicht sein Zieljob war.

Im aktuellen LEADERSNET.tv-Wirtschaftstalk spricht Paul Leitenmüller, CEO Opinion Leaders Network mit Robert Zadrazil, Vorstandsvorsitzender der UniCredit Bank Austria. Als Location diente das Headquarter des Geldinstitutes am Austria Campus. Das Gespräch ist in zwei Blöcke unterteilt.  Zunächst geht es um das Thema "Nachhaltiges Finanzieren: Wie geht das?". Im zweiten Teil wird das kulturelle Engagement der Unicredit Bank Austria behandelt.

Bankenbranche kein Zieljob

Zunächst spricht Zadrazil kurz über seinen Werdegang. Dabei verrät er auch, dass die Bankenbranche eigentlich kein Ziel von ihm war, er den Job mittlerweile aber sehr gerne macht. Vorstandsvorsitzender der Unicredit Bank Austria ist er seit 2016. Sein eigentlicher Background ist der Bereich Nachrichtentechnik/Elektronik, der aufgrund der Entwicklung der letzten Jahre sicherlich kein Nachteil sei. Gleiches gelte für seine Tätigkeiten in den Bereichen Prozesstechnik und Prozessmanagement. Passend dazu war sein erster Job im Vorstand der Unicredit Bank Austria im Jahr 2006 jener des COO. 2009 kam er dann an die Spitze der Schöllerbank, die zur Unicredit-Gruppe gehört. Dann wechselte er zurück und ist seit 2016 CEO der Unicredit Bank Austria, die zu den größten Universalbanken Österreichs zählt.

"Nachhaltiges Finanzieren"

Im ersten Block beantwortet Robert Zadrazil Fragen zum Thema "Nachhaltiges Finanzieren". Die Bank Austria gilt als einer der Vorreiter im ESG-Bereich, der für Österreichs Wirtschaft einige Herausforderungen mit sich bringt. "Wir haben bereits 2011 damit begonnen, unseren eigenen Footprint drastisch zu reduzieren. Hier am Campus haben wir beispielsweise eine der größten Geothermieanlagen Europas im Betrieb", so Zadrazil. Das mache die Bank Austria in Sachen Nachhaltigkeit auch authentisch. Auf der Kundenseite gebe es mittlerweile kein Unternehmen mehr, dass sich in seiner Geschäftsstrategie nicht an ESG-Kriterien orientieren müsse – alleine der Wettbewerbsfähigkeit wegen. "Unser Zugang im Firmenkundenbereich geht weit über die Finanzierung von Nachhaltigkeitskrediten hinaus. Es geht darum, dass wir die Firmenkunden dabei beraten, wie sie ihre ESG-Strategie entwickeln können." Gerade in KMU sei das Know-how zwar größer als früher, aber trotzdem noch nicht im ausreichenden Maße vorhanden. Hier sei die Bank Austria ein relevanter Partner. In diesem Zusammenhang erwähnt Zadrazil auch einige Auszeichnungen für sein Unternehmen und die Begleitung der Republik Österreich bei der Begabe ihres ersten Green Bond (Grüne Anleihe).

Eine der wichtigsten aktuellen Aufgabe sei, die Wirtschaft bei ihrer "grünen Transformation" zu unterstützen. "Die Klimaziele sind sehr ambitioniert und da kann man nicht mehr abwarten." In Bezug auf die weiteren großen Herausforderungen der Zeit wie hohe Inflation, Klimawandel, Krieg in der Ukraine, etc. zeigt sich Zadrazil zuversichtlich. Er sei sich der Schwierigkeiten sehr bewusst, glaube aber, dass Europa und Österreich die Herausforderungen, die wohl nicht geringer werden, trotzdem gut meistern könnten und das in den letzten fünf Jahren auch bewiesen hätten.

Kunst- und Kultur

Der zweite Teil des Wirtschaftstalks beschäftigt sich mit dem kulturellen Engagement in Sachen Kunst- und Kultur. "Wir sind überzeugt, dass der Bereich für die gesamte Gesellschaft von großer Bedeutung ist. Gerade in schwierigen Zeiten wahrscheinlich sogar noch mehr als in normalen." Die Bank Austria habe hier unterschiedliche Zugänge.

Zum einen gebe es einen starken Fokus auf junge Künstler:innen, denen beispielsweise das Alte Rathaus zur Verfügung gestellt wird. Dort können aufstrebende Musiker:innen größere Konzerte veranstalten. Hier spielen auch die Crowdfunding-Initiativen als innovative Finanzierungsform zur Unterstützung von unterschiedlichen Projekten eine wichtige Rolle. Zum anderen setzt die Unicredit Bank Austria auch auf bewährte, traditionelle Zusammenarbeiten wie etwa die langjährige Kooperation mit der Albertina.

Und dann gibt es da noch das Bank Austria Kunstforum, das laut Zadrazil weit über Österreich hinaus einzigartig sei. "Hier hat das Team rund um Ingrid Brugger alle künstlerischen Freiheiten. Sie bringt mit ihrem Netzwerk immer wieder unterschiedlichste Themen aus der ganzen Welt nach Wien." Für die Bank Austria sei das Kunstforum ein Ort, in dem einerseits das Künstlerische adäquat eingebracht wird. "Andererseits verbinden wir das sehr gerne mit unseren Kunden und Stakeholdern, in dem wir ihnen es ermöglichen, die Kunst in einer einzigartigen Form und auch abseits der offiziellen Ausstellungszeiten zu erleben." Das Kunstforum sei für die Bank Austria auch ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft.

Weiterführende Antworten

Was Robert Zadrazil zu seinem Werdegang sowie den Themen ESG, Transformation der Wirtschaft, aktuelle Herausforderungen und Kunst & Kultur noch sagt, sehen Sie im LEADERSNET.tv Video. Zwischen den zwei Themenblöcken sehen Sie zudem das Video von der Effie-Verleihung 2023.

Fotos vom Gespräch gibt es in der Galerie.

www.bankaustria.at

Sollten Sie das Video nicht abspielen können, klicken Sie bitte hier!

Fragen an Robert Zadrazil

  1. Sehr geehrter Herr Zadrazil, Sie sind seit 2016 Vorstandsvorsitzender der Bank Austria. Welche beruflichen Meilensteine lagen auf dem Weg zu dieser Position?
  2. Wie groß ist die Bank Austria in Österreich? Wie viele Mitarbeiter:innen haben Sie? Was kann die Bank Austria besonders gut?
  3. Sie haben die Vorreiterrolle der Bank Austria in der ESG Thematik angesprochen. Was sehen Sie hier als die größten Herausforderungen für die österreichische Wirtschaft?
  4. Wie können Geschäftsbanken wie die Bank Austria durch ihre Finanzierungen die Transformation der Wirtschaft unterstützen?
  5. Hohe Inflation, der schreckliche Krieg in der Ukraine und der Klimawandel – das sind nur einige der Themen, die viele Menschen sorgenvoll in die Zukunft blicken lassen. Welche Erwartungen haben Sie an die Zukunft?

Themenblock 2: Die Bank Austria – ein verlässlicher Partner für Kunst und Kultur

  1. Die Bank Austria engagiert sich seit Jahrzehnten im kulturellen Bereich – warum macht sie das?
  2. Mit dem Bank Austria Kunstforum bieten Sie einen Treffpunkt für kulturinteressierte Menschen weit über Ihre Kernklientel hinaus – wie ist hier die strategische Ausrichtung?
  3. Muss sich eine Gesellschaft in wirtschaftlich angespannten Zeiten den Genuss von Kultur gönnen – vielleicht sogar gerade in herausfordernden Zeiten?
  4. Auf welche kulturellen Projekte, die die Bank Austria unterstützt, dürfen wir uns in Zukunft freuen?

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Herausgeber von LEADERSNET-ART ist Gerhard Krispl.

 

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  3. Sie haben die Vorreiterrolle der Bank Austria in der ESG Thematik angesprochen. Was sehen Sie hier als die größten Herausforderungen für die österreichische Wirtschaft?
  4. Wie können Geschäftsbanken wie die Bank Austria durch ihre Finanzierungen die Transformation der Wirtschaft unterstützen?
  5. Hohe Inflation, der schreckliche Krieg in der Ukraine und der Klimawandel – das sind nur einige der Themen, die viele Menschen sorgenvoll in die Zukunft blicken lassen. Welche Erwartungen haben Sie an die Zukunft?

Themenblock 2: Die Bank Austria – ein verlässlicher Partner für Kunst und Kultur

  1. Die Bank Austria engagiert sich seit Jahrzehnten im kulturellen Bereich – warum macht sie das?
  2. Mit dem Bank Austria Kunstforum bieten Sie einen Treffpunkt für kulturinteressierte Menschen weit über Ihre Kernklientel hinaus – wie ist hier die strategische Ausrichtung?
  3. Muss sich eine Gesellschaft in wirtschaftlich angespannten Zeiten den Genuss von Kultur gönnen – vielleicht sogar gerade in herausfordernden Zeiten?
  4. Auf welche kulturellen Projekte, die die Bank Austria unterstützt, dürfen wir uns in Zukunft freuen?

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