ProSieben Sat.1 PULS 4 Gruppe investiert weiter stark in Österreich

ProSiebenSat.1 PULS 4 hat sich neu aufgestellt und ist investitionstechnisch im vergangenen Jahr alles andere als auf der Bremse gestanden. Zum führenden Privat TV-Unternehmen in Österreich gehören die Sender PULS 4, ProSieben Austria, SAT.1 Österreich, kabel eins austria und sixx Austria sowie das SevenOne VideoNetwork. leadersnet.at hat Michael Stix zum Interview gebeten.

leadersnet.at: ProSiebenSat.1 PULS 4 hat als private TV-Gruppe angefangen, eigene Filmproduktionen kozufinanzieren. Der erste Film ist im Kino angelaufen und hat eine Cannes-Rolle gewonnen. Wie will sich ProSiebenSat.1 PULS 4 hier positionieren?

Michael Stix: Der Bereich Fiction hat sich im letzten Jahr als neuer und fester Bestandteil in unserem Portfolio etabliert, auf den wir auch in Zukunft stark setzen und mit Partnern eine eigene Produktionsachse aufbauen werden. Mit unserer Erstlingsproduktion „Unter Umständen verliebt" mit Mirjam Weichselbraun in der Hauptrolle ist uns ein wunderbarer Auftakt gelungen. Jetzt ist unser aktuelles Projekt „Body Complete" in den österreichischen Kinos angelaufen, im Frühjahr 2013 findet die Erstausstrahlung der zweiten Koproduktion unter dem Arbeitstitel „Die Frau in mir", in dem wieder Mirjam Weichselbraun die Hauptrolle übernimmt, auf PULS 4 statt. Insgesamt haben wir eine sehr gute Resonanz von Seiten der Filmwirtschaft für unser Engagement erhalten.

leadersnet.at: Die ProSiebenSat.1-PULS4-Gruppe startet mit SevenVentures Austria ein neues Geschäftsfeld. Was kann man sich darunter vorstellen?

Michael Stix: 2013 starten wir mit der neuen Unit SevenVentures Austria, mit der wir in Internet-Start-Ups investieren. Ziel ist es, diesen jungen Unternehmern eine Werbe-Plattform, sprich Werbe-Power, bei unseren Sendern und digitalen Plattformen anzubieten. Im Gegenzug dafür erhalten wir Anteile bzw. eine Umsatzbeteiligung an den Unternehmen. In Deutschland gibt es SevenVentures als GmbH bereits länger. In Österreich starten wir mit einer Unit, die von Sabine Geisendorfer geleitet wird. Ziel wird sein, hier ein starkes Team zu formen, das Unternehmen mit Potential erkennen kann. Da die Visibilisierung im Internet, sowie das Zusammenspiel TV und Internet immer mehr zunimmt, ist es für uns strategisch günstig, direkt an der Quelle neuer Ideen zu sitzen. Generell wollen wir ja das Digitalgeschäft weiter forcieren und unsere Umsätze weiter diversifizieren. Mit Kochabo.at sind wir offiziell gestartet, in der Pipeline haben wir viele spannende Businesspläne und Geschäftsideen, von Firmen, die nicht das Geld haben, den Hebel Fernsehen zu ziehen. Die Resonanz vom Markt ist enorm, konkret wollen wir uns bei zehn Unternehmen im Jahr 2013 beteiligen.

leadersnet.at: 2012 war ein bewegtes Jahr mit vielen Highlights. Wie sieht Ihre Bilanz aus?

Michael Stix: Für uns war es ein sehr gutes Jahr mit vielen Meilensteinen. Wir durften in den letzten Jahren laufend in den österreichischen Markt investieren. Das hat uns – vor allem gegenüber unseren Mitbewerbern – auf eine Sonderposition gehoben. Während man allgemein in der Medienbranche laufend Nachrichten von Einsparungen liest, war 2012 für uns DAS Investitionsjahr. So haben wir die HD-Technologie mit vier eigenen österreichischen HD Sendern ausgebaut, den Sender Austria 9 gekauft, den Frauensender sixx Austria gestartet und die UEFA Champions League exklusiv im österreichischen Free-TV gestartet.
Weiter haben wir massiv in neue Eigenproduktionen und unseren neuen Standort mit 8.000 m² investiert. Kauft man zB. Rechte, eine Technologie, eine neue Plattform, usw., dann dauert es immer einige Zeit, bis sich die Investitionen positiv auswirken. Somit freuen wir uns auf das Jahr 2013 und die Auswirkungen von 2012.

leadersnet.at: 2013 starten Sie mit einem neuen Format, "Guten Abend Österreich", durch. Was macht dies so spannend?

Michael Stix: Mit dem Start unseres größten und intensivsten Eigenformats für das Vorabendprogramm geht unsere Investitionswelle in Österreich weiter. „Guten Abend Österreich“ wird sieben Tage die Woche in einem eigenen großen Studio mit drei Moderatoren produziert. Dabei setzen wir bewusst auf eine Wohnzimmeratmosphäre, um die ZuseherInnen zuhause abzuholen. Wir senden in der hartumkämpften Access-Prime-Time, also von 18:45 – 19:45 Uhr. Auch aus Vermarkungssicht ist das Format sehr spannend, da wir aus Werbeblockreichweitensicht hier weiter Wachstum generieren wollen und eine Rampe entsteht, die die Primetime automatisch mit mehr ZuseherInnen starten lässt.

leadersnet.at: Ihre Position zur ORF tvthek Diskussion?

Michael Stix: Die TV-Thek des ORF darf allein per ORF-Gesetz nicht vermarktet werden. Schon jetzt umgeht der ORF diese gewollte Einschränkung, indem er Videoinhalte auf orf.at vermarktet, auch dies ist weder im Sinne des Gesetzgebers, noch im Sinne der gebührenzahlenden österreichischen User.

leadersnet.at: Wie hat sich sixx Austria entwickelt?

Michael Stix: sixx Austria ist mit einem enormen Startvorteil und idealen Plätzen im Kabel und bei den digitalen Satelliten-Receivern mit über 1% Marktanteil angelaufen. Mit unserer Distributionsmannschaft bauen wir die Empfangsmöglichkeiten ständig aus und „schieben den Frauensender somit immer weiter auf der Fernbedienung nach vorne“! Unsere Distributions-Unit gehört zu unseren strategischen Kernsäulen, deswegen bleiben wir auch in Zukunft stark dran. PULS 4 ist schon in nahezu jedem Haushalt in Österreich – oft auf Platz 4 – eingestellt.

leadersnet.at: Die PULS 4-App war sehr erfolgreich. Wie geht es dem mobilen Video-Geschäft?

Michael Stix: Das SevenOne VideoNetwork ist mit neuen Partnern gut gewachsen und wir können das größte Premiumnetwork anbieten. Dieses bauen wir nun weiter aus. Bei den Mobile Videozugriffen verzeichnen wir 10-15 Prozent „on Top Views“. Letztes Jahr haben große Markenartikler auch angefangen zusätzlich zu online, mobile zu buchen.

leadersnet.at:  Eine große Überraschung war der Einstieg in die UEFA Champions League. Welches Resümee kann gezogen werden?

Michael Stix: Wir haben die Quoten eher konservativ im ersten Jahr eingeschätzt und sie haben alle unsere Erwartungen übertroffen. Wir haben sehr viel positive Resonanz auf unsere Art der Übertragung bekommen, vor allem, weil wir das Thema Fußball neu aufgesetzt haben. Wir hoffen natürlich, dass in den nächsten Jahren zusätzlich eine österreichische Mannschaft mitspielen wird.

leadersnet.at: Wie haben Sie sich für 2013 aufgestellt?

Michael Stix: Wir haben uns neu strukturiert und das Jahr 2012 genutzt, um uns neu aufzustellen. Wir bieten vor allem bei der Vermarktung „alles aus einer Hand“ an. Das heißt, dass ein Vertragspartner bei uns von TV, Online, Display, Online-Video, TV-Sonderwerbeformen, bis hin zur Ad Factory, Product Placement und Anmietung unserer Talente alles buchen kann. Über die Ad Factory können wir auch ganzheitliche Kreativ-Leistungen anbieten, sozusagen "one account and all the action".

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