Der Verbund zählt zu Österreichs führenden Energieunternehmen und ist einer der größten Erzeuger von Strom aus Wasserkraft in ganz Europa. Ende September lud der Verbund zum "Inspire Energy Summit 2023" ins Hotel Scalaria am Wolfgangsee. Bei dem zweitägigen Energiegipfel trafen sich die Top-Entscheider:innen der Branche, um über Lösungen für die größte Herausforderung im Energiesektor – der Energiewende – zu diskutieren.
Wie wichtig das Thema ist, zeigte alleine die Anzahl der Gäste, die zum Summit strömten. Bereits am Eröffnungsabend waren zahlreiche Teilnehmer:innen mit dabei (LEADERSNET berichtete). Insgesamt waren sich die Expert:innen einig: "Die Uhr tickt schneller, als uns allen lieb ist. Handeln ist angesagt."
"Es gibt keinen Plan B"
"Ich glaube, man kann hier sehen, was für eine großartige Naturlandschaft Österreich hat. Und wenn man das bewahren will und gleichzeitig erneuerbare Erzeugung integrieren will, dann sieht man, worum es hier geht. Wir haben die Technologie, die für die Natur verträglich ist und das zeigt dieser Platz besonders gut auf. Wir müssen handeln, wir müssen etwas tun, wir müssen dekarbonisieren. Es gibt dazu keine Alternative. Es gibt keinen Plan B dazu, weil es auch keinen Planet B gibt", so Verbund-CEO Michael Strugl zu LEADERSNET.tv.
Dem stimmte Barbara Schmidt, Generalsekretärin Oesterreich Energie, zu, betonte darüber hinaus: "Wir müssen die Erneuerbaren ausbauen, aber gleichzeitig auch die Netze errichten und digitalisieren. Wir müssen Speicher errichten, wir müssen das gesamte System umbauen und das, während wir es auch verwenden. Quasi mit laufendem Motor. Und da braucht es natürlich viel Koordination, viel Mut, aber auch viel Geld sowie neue Rahmenbedingungen. Dafür kämpfen wir."
Transformation des Energiesystems
Neben all diesen Anstrengungen war aber auch die Transformation des Energiesystems mit grünem Wasserstoff ein Kernthema des Branchentreffpunkts. Hier gebe es allerdings noch viel zu tun. Linda Kirchberger, Neue Technologien Wien Energie, dazu: "Die großen Mengen wird Österreich alleine nicht produzieren können. Wir werden deshalb auch auf Importe aus dem Ausland von grünem Wasserstoff zurückgreifen müssen. Diese Strukturen müssen auch erst aufgebaut werden."
Blackout
Die Eröffnungs-Keynote mit dem Titel "Der Tag, an dem wir es unseren Kindern sagen müssen" hat Philip Blom gehalten. Mit Bestsellerautor Marc Elsberg gab es an Tag eins noch einen weiteren Top-Speaker. Spätestens seit Veröffentlichung seines internationalen Erfolgsromans "Blackout" ist dieser Begriff in aller Munde ist. Aktuell scheint er greifbarer und aktueller denn je.
Der frühere Strategieberater und Kreativdirektor weiß um die gegenwärtigen Probleme Bescheid, deren Behebung ins Geld gehen werde. Nichtstun werde aber noch viel teurer, so Elsberg gegenüber LEADERSNET.tv und weiter: "Wir wissen, was getan werden muss. Es müsste nur endlich getan werden. Und dazu muss mittlerweile vor allem die Politik mutig die Rahmenbedingungen setzen. Die Wirtschaft wäre inzwischen bereit, weite Teile der Bevölkerung in Wirklichkeit auch. Und die Politik hätte jetzt die Chance, gigantische Weichen für die Zukunft zu stellen. Eine Chance, die man eigentlich ergreifen sollte.
Fazit: "Es ist Zeit zu handeln"
Der letzte Konferenztag widmete sich zunächst den innovativen Ansätzen im Energiesektor und blickte dabei über den Tellerrand hinaus: Wie kann ökologische Nachhaltigkeit, Weltgesundheit und Bildungsgleichheit mithilfe von Innovationen das Leben von Menschen tatsächlich verbessern? Auch ein Best-Practice-Beispiel aus Spanien veranschaulichte, wie Energieerzeugung in Zukunft funktionieren kann. Business Angel und Impact Investor Michael Altrichter sprach in seiner Keynote über Start-ups als Treiber der digitalen Revolution. Drei hochkarätig besetzte Diskussionsrunden, standen auch noch auf dem Programm. Außerdem hatten einige erfolgsversprechende Start-ups ihren Auftritt. Im Zuge des Verbund X Energie- und Infrastruktur-Accelerator präsentierten diese ihre innovativen Ideen. Am Ende waren sich alle Teilnehmer:innen einig: "Es ist Zeit zu handeln".
Das letzte Wort hatte jedoch Michael Strugl: "Was wir wollten, ist zu zeigen, dass es geht und wie es geht. Und deswegen, haben wir zahlreiche Menschen auf die Bühne geholt, die tagtäglich an dem Arbeiten, worüber so viel gesprochen wird. Wenn wir dann loslegen dürfen, dann bauen wir hocheffizient und schnell: Kraftwerke, Netze und Speicher. Inspire ist Begeisterung und Inspire kommt wieder in zwei Jahren, ich hoffe Sie sind dabei."
LEADERSNET.tv unterhielt sich neben Michael Strugl, Barbara Schmidt, Linda Kirchberger und Marc Elsberg außerdem mit Achim Kaspar, COO Verbund, Peter F. Kollmann, CFO Verbund und Karl-Heinz Gruber, Geschäftsführer Verbund.
Eindrücke gibt vom Verbund "Inspire Energy Summit 2023" inklusive Eröffnungsnachmittag/-abend gibt es in den Galerien hier, hier, hier, hier und hier.
www.verbund.com
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