Fall von Schwarzarbeit im Finanzamt Melk aufgeflogen

| Tobias Seifried 
| 12.07.2023

Finanzpolizist:innen haben ausgerechnet in einer eigenen Dienststelle illegal Beschäftigte erwischt.

Kaum zu glauben, aber wahr: Im Finanzamt der niederösterreichischen Stadt Melk hat sich ein Fall von Schwarzarbeit ereignet. In der Dienststelle haben Finanzpolizist:innen illegal beschäftigte Fensterputzer erwischt. Kein Wunder, dass selbst in einer Aussendung des Finanzministeriums von einem "einigermaßen kuriosen, vor allem aber besonders dreisten Vorgehen einer Reinigungsfirma" die Rede ist.

Putztrupp mit zwei Schwarzarbeitern

Von dem dreiköpfigen Putztrupp sei lediglich der Vorarbeiter ordnungsgemäß angestellt gewesen. Während ein Mitarbeiter nicht bei der Sozialversicherung angemeldet war, verfügte der andere Mitarbeiter weder über eine arbeitsmarktbehördliche Bewilligung noch über eine Anmeldung bei der Sozialversicherung. Aufgeflogen sei der kuriose Fall während einer routinemäßigen Kontrolle der Finanzpolizei. 

Laut eigenen Angaben hat das Finanzamt den Auftrag nach einer Ausschreibung an ein Reinigungsunternehmen vergeben. Dieses hätte jedoch auf eigene Faust, entgegen dem abgeschlossenen Vertrag und ohne das Finanzamt darüber zu informieren ein Subunternehmen für das Fensterputzen beauftragt. Letzteres schickte wiederum die Schwarzarbeiter in die Dienststelle des Finanzamts Melk.

Kein Kavaliersdelikt

Für die Firma soll dieser Vertragsbruch nun schwerwiegende Konsequenzen haben. In der Aussendung ist von mehreren Verwaltungsstrafen sowie einem Ausschluss von weiteren öffentlichen Aufträgen die Rede. Denn Schwarzarbeit sei kein Kavaliersdelikt wird Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) in dem Schreiben vom 11. Juli zitiert. Sie verzerre den Wettbewerb und sorge für einen beträchtlichen Entfall von Abgaben. "Daher ist die Finanzpolizei dazu angehalten, redliche Unternehmen durch regelmäßige Kontrollen zu schützen", so Brunner.

www.bmf.gv.at

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