Christian Jungwirth: Ein Ermöglicher, Ideengeber und Geburtshelfer

| Gerhard Krispl / LEADERSNET-ART Herausgeber 
| 31.05.2023

Viele Ausstellungen international anerkannter Fotografen waren in den letzten 14 Jahren im Atelier Jungwirth in Graz und zusätzlich an ungewöhnlichen Locations zu Gast. Einzigartie Workshops mit Fotoikonen wie Oliviero Toscani oder Greg Gorman führt Christian Jungwirth bereits seit mehreren Jahren erfolgreich und europaweit durch. In einem Interview mit LEADERSNET-ART erzählt er über die Fotografie, seine neuesten Projekte und warum man egoistisch sein darf.

LEADERSNET: Wann ist ein Foto wertlos, sinnlos, uninteressant...?

Jungwirth: Wenn ein Bild nichtssagend ist, ist es sinnlos und wertlos.
Wenn sich Menschen andauernd selbst fotografieren, oder das, was sie gerade essen, ist es nur für die Sekunde und nicht für die Ewigkeit. Also Müll!

LEADERSNET: Worin liegt der Wert einer Momentaufnahme?

Jungwirth: Die Fotografie ist die einzige Möglichkeit die Zeit anzuhalten. Der richtige Moment ist entscheidend und hat Bestand!

LEADERSNET: Was wird der entscheidendste, der bedeutendste Unterschied zwischen Fotografie und der KI in Zukunft sein?

Jungwirth: Dass man die KI fragen muss welches Foto echt ist.

LEADERSNET: Gibt es überhaupt noch Unterschiede zwischen Amateur und Profifotograf?

Jungwirth: Ja natürlich! Der Amateur hat meist das bessere Equipment, macht manchmal sogar bessere Bilder als der Profi und zahlt keine Steuern. Der Amateur fotografiert was ihm gefällt, der Profi muss einen Auftrag erfüllen und aus Nichts etwas Geniales machen.

LEADERSNET: Man kann im Atelier Jungwirth Arbeiten von 40 Fotografen, Ihrer eigenen Konkurrenz, sehen und erwerben. Warum tun Sie sich das an?

Jungwirth: Ganz einfach: weil ich egoistisch bin! Ich will mich mit Schönem und Wertvollem umgeben, mich inspirieren lassen. Warum soll ich meine Bilder aufhängen? Die kenne ich ja auswendig!

LEADERSNET: Worin liegt für Sie der Unterschied von Ausstellungen im öffentlichen Raum versus Ausstellungen in Galerien?

Jungwirth: Der öffentliche Raum funktioniert immer, bei Tag, bei Nacht, bei Sonne und bei Regen. Man spricht viel mehr Menschen an die nie in Galerien oder Museen gehen würden.

LEADERSNET: Ab Juli 2023 veranstaltet das Atelier Jungwirth eine einzigartige Fotoausstellung mit Steve McCurry mitten in Wien. Die hinterleuchteten, großformatigen Fotos dieser Ikone schweben auf mehreren Ebenen im ehemalige Kulissendepot, dem Semperdepot. Was ist das reizvolle an der Außergewöhnlichkeit, die sich durch all Ihre Projekte zieht?

Jungwirth: Das Schöne an der Fotografie ist das Querdenken und Inszenieren. Warum nicht auch bei Ausstellungen anders denken als die anderen. Visionen sind etwas Schönes. Wenn man sie realisiert ist es eine ungeheure Herausforderung, aber ein Meilenstein, der bei Besucherinnen und Besuchern in Erinnerung bleibt.

LEADERSNET: Sehen Sie Fotokunst als Investment an?

Jungwirth: In anderen Ländern schon lange, bei uns hat das etwas gedauert. Natürlich ist gute Fotografie wertsteigernd, wir sehen es bei unseren Künstlerinnen und Künstlern. Ausgewählte Bilder, nicht der übliche Bilder Tsunami!

www.christianjungwirth.com

www.atelierjungwirth.com

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Herausgeber von LEADERSNET-ART ist Gerhard Krispl.

 

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