Trotz Protesten: Aus für älteste Printzeitung der Welt beschlossen

| Redaktion 
| 27.04.2023

Die Wiener Zeitung wird es in der jetzigen Form nicht mehr geben. Das hat am Donnerstag der Nationalrat endgültig beschlossen.

Eine 320-jährige Geschichte geht zu Ende. Eine "medien- und kulturpolitische Schande" nannte es der SPÖ-Mediensprecher Jörg Leichtfried. Ein "Zukunftsprojekt" sah hingegen Grünen-Mediensprecherin Eva Blimlinger. Die Rede ist vom Ende der Wiener Zeitung – jedenfalls von ihrer Print-Ausgabe.

Denn: Die Pflichtveröffentlichung in der Wiener Zeitung wurde abgeschafft. Das war bisher die Haupteinnahmequelle des Mediums. Zahlreiche Menschen demonstrierten in den vergangenen Tagen gegen diese Entscheidung. Umsonst.

 

"Unfähigkeit, Kurzsichtigkeit, Niedertracht"

Sehr scharf äußerte sich Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger: In "Unfähigkeit, Kurzsichtigkeit, Niedertracht oder Überheblichkeit der Macht" - eines davon garantiert - begehe die Regierung einen "historischen Fehler in ihrer Medienpolitik". Auch Hans Peter Doskozil meldete sich zu Wort und spricht von "Kulturlosigkeit".

Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) stritt das ab. "Wer von der Abschaffung der Wiener Zeitung spricht, sagt die Unwahrheit", so Raab. Die Zeitung werde nach dem neuen Geschäftsmodell weiter bestehen, mit der Digitalisierung könne man die Zukunft absichern und einem breiteren Publikum zugänglich machen.

www.wienerzeitung.at

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