Aktuell ist KI, also Künstliche Intelligenz, in aller Munde. Während sich die einen über den digitalen Fortschritt freuen, fürchten andere eine mögliche Gefährdung im Privat- und Arbeitsleben durch das "Computergehirn". Der Handelsverband und Mindtake Research haben sowohl die österreichischen Konsument:innen als auch die heimischen Händler:innen zu dem Thema befragt.
Kenntnisse in der Bevölkerung weit verbreitet
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Großteil der Bevölkerung bereits mit den gängigen KI-Programmen (z.B. ChatGPT, DALL.E, Midjourney) vertraut ist. 15 Prozent der Österreicher:innen haben zumindest eines der Programme bereits genutzt, weitere 46 Prozent kennen diese immerhin.
Die Einstellung der Befragten zur Künstlichen Intelligenz ist dabei dreigeteilt: Rund ein Drittel (36 Prozent) hat sehr oder eher positive Gedanken rund um das Thema, fast die Hälfte (47 Prozent) denkt kritisch darüber. Die verbleibenden 17 Prozent können oder wollen das Potenzial der Technologie nicht beurteilen.
Die fünf größten Vorteile
Die fünf größten Vorteile Künstlicher Intelligenz sind laut den Befragten:
1. KI kann mein Leben erleichtern (24 Prozent)
2. KI kann mir neue Services bieten (22 Prozent)
3. KI kann mir Rat und Expertise bereitstellen (21 Prozent)
4. KI kann mich bei beruflichen Tätigkeiten unterstützen (18 Prozent)
5. KI kann mir meinen Einkauf vereinfachen (16 Prozent)
Soll KI in bestimmten Bereichen verboten werden?
Ein großes Pro-Argument zum Einsatz Künstlicher Intelligenz stellt die erwartete Stärkung der Wirtschaft dar. Ein Drittel der Bevölkerung ist überzeugt davon, dass KI die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft stärken wird. Dass KI-Anwendungen in bestimmten Bereichen unbedingt reguliert oder verboten werden sollten, denkt fast jede:r zweite Österreicher:in. 26 Prozent lehnen dies hingegen ab.
Jede:r zwölfte Händler:in hat KI-Lösungen im Einsatz
Spannend: Acht Prozent der heimischen Händler:innen setzen laut der Umfrage bereits auf KI-Lösungen, weitere 23 Prozent haben deren Einsatz heuer noch geplant. Zwei Prozent der Handelsbetriebe haben bereits eine eigene KI-Anwendung (gemeinsam mit Partner:innen) entwickelt.
Die heimische Händler:innenschaft lässt sich am liebsten bei folgenden Themen von KI-gestützten Programmen unter die Arme greifen:
- Werbung/Marketing (26 Prozent)
- Preisgestaltung (14 Prozent)
- Supply Chain Optimierung (Zwölf Prozent)
- Sicherheit/Betrugserkennung/Checkout (Zwölf Prozent)
- Sortimentsplanung & Forecasting (Neun Prozent)
- Regalplanung (Sieben Prozent)
- Intelligente Mahnverfahren & Inkasso (Fünf Prozent)
- Flächenplanung (Vier Prozent)
- HR & Personalplanung (Vier Prozent)
"Gekommen um zu bleiben"
"Die Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben. Jeder zwölfte Handelsbetrieb hat bereits KI-Lösungen im Einsatz, ein weiteres Viertel wird noch heuer entsprechende Anwendungen implementieren. Wir erwarten nicht weniger als eine technologische Revolution, die ein personalisiertes und ultraflexibles Einkaufserlebnis für alle Kund:innen ermöglicht. Trotz aller Chancen und Potentiale muss man natürlich auch die Risiken für unsere Gesellschaft im Auge behalten", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Handelsverband unterstützt Betriebe
Seit Jahren setze sich der Handelsverband für den nachhaltigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im heimischen Handel ein, heißt es in einer Aussendung. Hierfür wurde u.a. 2018 die offene Plattform "Artificial Intelligence for Retail" (AI4R) lanciert, die sowohl komplexe KI-Anwendungen in der Planung als auch konkrete Robotik-Anwendungen in den stationären Geschäften unterstützt. Insbesondere kleinen und mittelständischen Händlern soll damit der Einstieg in die Welt der künstlichen Intelligenz erleichtert werden.
www.handelsverband.at
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