Im März 2023 weist der Wirtschaftsbund-Stellenmonitor nach wie vor eine hohe Zahl an offenen Stellen in Niederösterreich aus.
"Trotz der nachlassenden Auftragslage und der enormen Belastung durch die hohen Energiepreise suchen die Unternehmen weiterhin händeringend nach Mitarbeiter:innen", sagt WBNÖ Direktor Harald Servus.
Dass die Anzahl arbeitssuchender Personen sinke, sei sehr positiv. Es müssten jedoch rasch Maßnahmen gesetzt werden, um zusätzliches Potenzial am Arbeitsmarkt zu heben und so weiteren Schaden von den Unternehmen abzuwenden.
Aktuell 18.931 freie Arbeitsstellen
Während dem AMS Niederösterreich aktuell 18.931 freie Arbeitsstellen in Niederösterreich aufliegen, suchen die NÖ Unternehmen laut WB-Stellenmonitor in Wirklichkeit 37.747 Mitarbeiter:innen.
"Dieser Unterschied ergibt sich daraus, dass nicht alle offenen Stellen beim AMS gemeldet werden, sondern die Unternehmen sich auch selbst auf Mitarbeiter:innensuche machen", so Servus.
Dem gegenüber stünden aktuell 39.763 gemeldete arbeitslose Personen in Niederösterreich, das sind um 2.065 weniger als im März des 2022.
Handel, Logistik und Verkehr
In Niederösterreich sind im Speziellen die Bereiche Handel, Logistik und Verkehr mit 8.248 offenen Stellen vom Arbeitskräftemangel betroffen. Danach folgen Büro, Marketing, Finanz, Recht und Sicherheit mit 5.309 Jobangeboten, gefolgt von den Bereichen Bau, Baunebengewerbe, Holz und Gebäudetechnik mit 4.639 offenen Stellen.
"Die vielen unbesetzten Arbeitsstellen verhindern, dass unsere Unternehmen uneingeschränkt arbeiten können. Die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft müssen daher jetzt dringend vorgenommen werden", sagt der WBNÖ Direktor.
Maßnahmen müssen gesetzt werden
Die Zumutbarkeitsregeln müsste gelockert, geringfügige Zuverdienstmöglichkeiten abgeschafft und ein degressives Arbeitslosengeld eingeführt werden, ist sich der Experte sicher. Zudem müsse man mehr Fokus auf die Ausbildung legen und Anreize schaffen, um Teilzeitstunden aufzustocken und um pensionierte Menschen weiter in den Arbeitsprozess einzubinden. "Weitere Erleichterungen braucht es auch bei der Rot-Weiß-Rot-Karte, denn ohne qualifizierten Zuzug aus Drittstaaten wird es nicht gehen", so Servus abschließend.
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