Einzelhandel erzielte Jahresumsatz von rund 72,5 Milliarden Euro

| Redaktion 
| 06.02.2023

Das Plus von +8,5 Prozent wandelt sich laut Berechnungen des Handelsverbandes aufgrund der Inflation real in ein kleines Minus um.

Der österreichische Einzelhandel hat 2022 einen Umsatz von rund 72,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einerseits einer nominellen Steigerung von +8,1 Prozent, durch die Inflation bereinigt, sei das jedoch andererseits ein leichtes Minus von -0,8 Prozent, teilte der Handelsverband (HV) mit und bezieht sich dabei auf am Montag veröffentlichte Zahlen der Statistik Austria. Diese würden auch die Prognosen des HV und des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) bestätigen.

Historisches Minus für Onlinehandel

"Im Branchenvergleich musste im Vorjahr vor allem der eCommerce massiv Federn lassen. Nominell sind die Umsätze um 3,2 Prozent zurückgegangen, real sogar um 7,8 Prozent Das ist das höchste Minus in der Geschichte des österreichischen Onlinehandels", sagt HV-Geschäftsführer Rainer Will.

2022 gab es demnach beim Lebensmitteleinzelhandel inflationsbereinigt einen Umsatzrückgang von -3,2 Prozent, wodurch dieser hin zur Bevölkerung inflationsdämpfend agiert habe. Beim Non-Food-Handel schaue es ein wenig anders aus. Real konnte dieser ein leichtes Plus von +1,3 Prozent erzielen, wobei es hier Unterschiede zwischen den Sektoren gegeben habe.

Modehandel als Lichtblick

Beim Modehandel sieht die Lage erfreulich aus. Dieser erwirtschaftete im Vorjahr inflationsbereinigt ein starkes Plus von +17,8 Prozent. "Unsere Bekleidungs- und Schuhhändler:innen haben sich das Umsatzwachstum von fast 18 Prozent im Vorjahr hart erarbeitet. Kaum eine Branche war 2020 und 2021 stärker von der Pandemie betroffen. Noch heute liegt der Modehandel deutlich unter Vorkrisenniveau, aber zumindest die Richtung stimmt", so Will.

Demgegenüber stünden der Möbel- und Elektrohandel mit einem Minus von 4,5 Prozent. Diese Branchen haben laut dem Handelsverband während Corona-Jahre 2020 und 2021 am stärksten vom Rückzug ins häusliche Privatleben profitiert. Nun habe sich das Umsatzniveau hier wieder  ein Stück weit eingependelt.

Abschließend hat der Handelsverband am Montag einmal mehr eine Unterstützung durch die Regierung gefordert.

www.handelsverband.at

www.wifo.ac.at

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