"Die Inflation stellt den heimischen Arbeitsmarkt auf die Probe"

| Redaktion 
| 12.12.2022

Aktuelle Analyse zeigt, dass die Teuerung sowohl bei Unternehmen, als auch bei Arbeitnehmer:innen zu einem Umdenken führt.

330.000 Menschen waren Ende November 2022 offiziell arbeitslos gemeldet oder in Schulungen. Mit 6,2 Prozent verzeichnet der heurige November die niedrigste Arbeitslosenquote seit 15 Jahren. Gleichzeitig geht die steigende Inflation auch am österreichischen Arbeitsmarkt nicht spurlos vorbei. Im Rahmen der in regelmäßigen Abständen durchgeführten Untersuchung zum Thema Jobsuche, haben willhaben und marketagent ermittelt, wie die heimischen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen auf Jobsuche mit der Teuerung umgehen.

"Fest steht: Die Inflation stellt den heimischen Arbeitsmarkt auf die Probe und führt sowohl bei Unternehmen, als auch bei Arbeitnehmer:innen zu einem Umdenken", so Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben.

Fast die Hälfte leistet zusätzliche Unterstützung

In der aktuellen Untersuchung wurde zudem erhoben, welche Maßnahmen die Arbeitgeber:innen einleiten, um ihre Mitarbeiter:innen in Zeiten von Inflation und Teuerung zu unterstützen. Die Ergebnisse zeigen, dass fast die Hälfte der Befragten auf finanzielle Hilfestellungen ihrer Dienstgeber:innen zählen können. Der Studie nach bekommen Arbeitnehmer:innen 2022 17,2 Prozent Sonderzahlungen und Boni, 16,1 Prozent Gutscheine und 6,2 Prozent andere Formen der Unterstützung. Knapp ein Fünftel der an der Untersuchung teilnehmenden Personen weiß aktuell nicht, welche Maßnahmen ihre Arbeitgeber:innen ergreifen werden. 1,3 Prozent geben an, dass sie erst 2023 mit Hilfestellungen rechnen. 40 Prozent der Proband:innen erhalten keine monetäre Unterstützung.

Ein Drittel suchen besser bezahlten Job

"Für rund ein Drittel der befragten Österreicher:innen auf Jobsuche, war die Steuerung ein Anstoß, sich aktiv nach einem besser bezahlten Job in derselben Branche umzusehen, weitere etwa 40 Prozent haben zumindest darüber nachgedacht. Aber: Nicht nur ein Job-, sondern auch ein Branchenwechsel kommt in diesen Tagen für viele Österreicher:innen in Frage – rund 30 Prozent der Befragten haben hier bereits konkrete Schritte gesetzt. Generell spielt die aktuelle Wirtschaftssituation bei Männern, jüngeren Arbeitnehmer:innen eine große Rolle bei der beruflichen Zukunft", erklärt Zink.

Zweitjob als Option

Zusätzlich zum Wechsel in einen besser bezahlten Job oder in eine besser bezahlte Branche würden immer mehr Österreicher:innen in Betracht ziehen, mehr zu arbeiten – entweder an ihrem aktuellen Arbeitsplatz, oder in einem zusätzlichen Zweitjob, so der Experte.

24,9 Prozent der Befragten haben schon darüber nachgedacht, noch mehr Wochenstunden zu leisten und 23,5 Prozent sind einen Schritt weiter und haben schon konkrete Maßnahmen gesetzt.

Mehr als 22 Prozent sucht bereits aktiv nach einem Zweitjob und ein Drittel hat das in Erwägung gezogen. Überdurchschnittlich hoch sind diese Werte bei den 15 bis 19-jährigen sowie bei den 20 bis 29-jährigen Arbeitnehmer:innen, Personen die in Teilzeit arbeiten, bei Nicht-Akademiker:innen und Alleinerziehenden.

"Unsere Erhebung zeigt, dass die aktuelle wirtschaftliche Situation Druck in den heimischen Arbeitsmarkt bringt. Dabei eröffnen sich den Jobsuchenden jedoch auch zahlreiche, vielversprechende Perspektiven. Denn auch das zeigt unsere Marktforschung: Drei Viertel der befragten Personen haben im Rahmen ihrer Jobsuche bereits potenziell passende Angebote für die berufliche Zukunft entdeckt", konstatiert Zink abschließend.

www.willhaben.at

www.marketagent.com

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