Einigung in letzter Sekunde: Kein Streik im Handel

| Redaktion 
| 29.11.2022

Nach knapp zehn Stunden Verhandlung gaben Arbeitgeber:innen und Gewerkschaft Entwarnung.

Der neue Kollektivvertrag für die rund 430.000 Angestellten und Lehrlinge im Handel steht – die Gehälter steigen um bis zu 8,67 Prozent. Damit wird es zu keinem Streik kommen.

"Die Gehälter der 430.000 Angestellten des Handels steigen um sieben Prozent und mindestens 145 Euro. Dies bedeutet eine durchschnittliche Erhöhung der Gehälter um 7,31 Prozent. Durch den Mindestbetrag bedeutet dies eine Erhöhung um bis zu 8,67 Prozent", schreibt die Gewerkschaft in der Aussendung. Das Einstiegsgehalt für die große Zahl der Berufseinsteiger nach der Lehre werde um 8,06 Prozent angehoben, die bestehenden Überzahlungen blieben aufrecht.

Wirksamer Gehaltsabschluss

"Für uns war es sehr wichtig, dass wir einen dauerhaft wirksamen Gehaltsabschluss über der zugrunde gelegten Inflationsrate für alle und eine stärkere Anhebung der unteren Gehaltsgruppen erreichen konnten. Eine Einmalzahlung wäre auf Perspektive ein riesiges Verlustgeschäft für die Beschäftigten gewesen. Es steht ja den Handelsbetrieben frei, zusätzlich zur kollektivvertraglichen Erhöhung steuerfreie Prämien auf betrieblicher Ebene zu gewähren", so die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Helga Fichtinger.

"Die Verhandlungen waren schwierig und zäh, haben aber im fünften Anlauf doch noch zu einem Ergebnis geführt und wir konnten einen Abschluss erreichen", so Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich. 

"Trotz der schwierigen Ausgangslage und der gravierenden wirtschaftlichen Auswirkungen von Teuerung und Energiekrise geben die heimischen Händler ihren Beschäftigten mit der heutigen KV-Einigung Halt und Planungssicherheit. Der großzügige 7-Prozent-Abschluss wird die Inflation mehr als ausgleichen, wenngleich jeder Euro mehr bei den Personalkosten den Handelsbetrieben in der Substanz fehlen wird", erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer ersten Stellungnahme.

www.wko.at

www.gpa.at

Im Vergleich zu den Eisenbahnern gibt sich der Handel relativ moderat. Dabei erleben die Handels-Angestellten jeden Tag hautnah, wie jedes einzelne Lebensmittel immer teurer wird ( z.Teil ohne irgendeine Rechtfertigung). Die Eisenbahner fahren herum, im Handel wird herumgehetzt.

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