Der Handelsverband (HV) zieht ein positives Fazit vom Runden Tisch zur österreichischen Lebensmittelversorgung, der am Dienstag im Landwirtschaftsministerium abgehalten wurde. Neben dem Hausherrn Norbert Totschnig, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und HV-Geschäftsführer Rainer Will waren auch Spitzenvertreter:innen des heimischen Lebensmitteleinzelhandels, der Sozialpartner, von BMI, BMWA und BMLV sowie der Österreichischen Nationalbank, des Gemeindebundes sowie die Vorstände von APG und E-Control anwesend.
Kein erhöhtes Blackout-Risiko im heurigen Winter
Beraten wurde in knapp 90 Minuten u.a. über Energiesparmaßnahmen, die Steigerung der Energieeffizienz, die Reduzierung des Stromverbrauchs in Spitzenzeiten, die Netzstabilität sowie die Lebensmittelversorgungssicherheit im Land. Dabei wurde auch einmal mehr untermauert, dass sich Österreich durch seine sichere Energieversorgung auszeichne und auch im heurigen Winter resilient sei – es gäbe demnach kein erhöhtes Blackout-Risiko.
Gewessler betonte: "Jede Kilowattstunde, die eingespart werden kann, haben wir länger in den Speichern und ist ein kleiner, aber bedeutender Schritt aus der Abhängigkeit von Russland. Gleichzeitig müssen wir die Energiewende entschlossen vorantreiben. All das erfordert einen nationalen Kraftakt. Dazu braucht es alle Verantwortungsträger:innen auf allen Ebenen. Denn nur gemeinsam schaffen wir das. Die heute besprochenen Maßnahmen des Lebensmittelhandels zur Steigerung der Energieeffizienz sind ein wichtiger Puzzlestein zur Senkung des Energieverbrauchs in Österreich und stärken damit auch Resilienz und die Versorgungssicherheit. Das Commitment des Lebensmittelhandels Energiesparmaßnahmen und den Umstieg auf erneuerbare Energien weiter zu stärken und auszubauen, ist gerade in der aktuellen Situation von großem Wert."
Regelmäßige Information
"Die Lebensmittelversorgung ist in Österreich derzeit gesichert. Das verdanken wir unseren Bäuer:innen, den Unternehmen der Lebensmittelverarbeitung und des Lebensmittelhandels, wie auch funktionierenden Wertschöpfungsketten und offenen Grenzen. Gerade in herausfordernden Zeiten sind Transparenz und seriöse Zahlen entscheidend. Wir haben schon bisher die betroffenen Branchen- und Wirtschaftsvertreter wie auch die Bundesländer über die Auswirkungen des Krieges auf die Agrar- und Lebensmittelwirtschaft informiert. Künftig werden wir auch die Öffentlichkeit regelmäßig über die Lebensmittelversorgungssicherheit in Form eines Ministerratsvortrages informieren", kündigte Norbert Totschnig eine neue Informations-Maßnahme seines Ressorts an.
Handel präsentiert gemeinsamen Blackout-Vorsorge-Plan
"Wir danken Landwirtschaftsminister Totschnig und Klimaschutzministerin Gewessler für die Zusammenarbeit, den laufenden Einbezug und die koordinierte Aktion im Stakeholder-Kreis. Praxistaugliche Blackout-Präventions-Konzepte sind für die Versorgungssicherheit in Österreich von entscheidender Bedeutung – gerade jetzt in der Gaskrise. Daher hat der Handelsverband bereits im Sommer einen Blackout-Ratgeber publiziert und gemeinsam mit den heimischen Händlern einen Energiespar-Maßnahmenplan entwickelt", so Rainer Will.
Um für den unwahrscheinlichen Blackout-Ernstfall gerüstet zu sein und die Versorgung der Bevölkerung flächendeckend sicherstellen zu können, hat sich der österreichische Lebensmitteleinzelhandel auf eine einheitliche Vorgehensweise verständigt. Der gemeinsame Blackout-Plan sieht u.a. vor:
- Dass alle Geschäfte am ersten Tag eines Blackouts geschlossen bleiben (um notwendige Vorkehrungen treffen zu können).
- Ab dem zweiten Tag werden von 9:00 bis 10:00 Uhr Lebensmittel an die Gemeinden und Blaulichtorganisationen ausgegeben, von 10:00 bis 15:00 Uhr ist die Ausgabe vorbereiteter Produkt-Sackerl an die Endverbraucher:innen geplant. Mit dabei sind Spar, Maximarkt, Billa, Penny, ADEG, Sutterlüty, Hofer, Lidl, Nah und Frisch, Unimarkt sowie M-Preis.
- Ab dem dritten Tag können aus Gründen der Lebensmittelsicherheit nur mehr Produkte aus dem Trockensortiment ausgegeben werden. Der Bevölkerung wird eine eigenständige Haushaltsbevorratung von Lebensmitteln für 14 Tage empfohlen.
Das Fazit des HV nach dem Runden Tisch: Dieser bundesweite Schulterschluss belege einmal mehr, dass der Lebensmitteleinzelhandel als kritische Infrastruktur für den Krisenfall gerüstet und die Lebensmittelversorgung sichergestellt sei.
www.handelsverband.at
www.bml.gv.at
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