Die Verpackungsverordnung bringt mit dem neuen Jahr die einheitliche Sammlung von Leichtverpackungen: Ab 1. Jänner 2023 werden alle Kunststoffverpackungen wie etwa Joghurtbecher, Plastiksackerl oder Tuben gemeinsam mit Plastikflaschen und Getränkekartons österreichweit in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack gesammelt. Das ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und zur Erreichung der EU-Recyclingziele. Die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) erwartet dadurch bei der Sammlung von Kunststoffverpackungen ein Plus von 20 Prozent.
LEADERSNET.tv hat mit Harald Hauke, Vorstandsvorsitzender der ARA, über die neue Verordnung sowie weitere Themen der Branche gesprochen. Dabei wurde klar, dass wir im EU-Vergleich sehr gut dastehen. "Die Österreicher:innen gehören zu den Sammel-Europameister:innen. Wir sind bei Glas, Papier und Metall schon heute weit über den EU-Kreislaufwirtschaftszielen 2030 und wollen bis 2025 auch die Ziele für Kunststoff erreichen", sagt Hauke.
Mehr als eine Million Tonnen pro Jahr
Das Gesamtvolumen ist ziemlich beeindruckend. "Die Bevölkerung in Österreich sammelt pro Jahr mehr als eine Million Tonnen an Verpackungen, die wir dann über unterschiedliche Wege in das Recycling zurückbringen und diese Materialien als Sekundärrohstoffe der österreichischen Wirtschaft wieder zur Verfügung stellen", so der ARA-Chef.
Besonders spannend sind die neuen Vorgaben für das Verpackungsdesign. Neue Verpackungen müssen künftig so designt sein, dass man sie fast zu 100 Prozent recyceln kann. Gleichzeitig müssen die recycelten Materialien wieder für die Herstellung von neuen Verpackungen geeignet sein. Laut Hauke begleitet die ARA ihre Kund:innen dabei, diese Prozesse zu optimieren. In Sachen Digitalisierung legt das Unternehmen ebenfalls nach. Hier gibt es jeweils eine eigene Plattform für B2B- und B2C-Anwender:innen.
Kreislaufwirtschaft wird immer wichtiger
Auf die Frage "Welche Vision die ARA verfolgt und wohin sich die Abfallwirtschaft in Österreich hin entwickeln wird?" sagt Harald Hauke: "Wir sprechen schon lange nicht mehr von Abfallwirtschaft sondern von der Kreislaufwirtschaft. Jedes Material, das einmal am Markt ist bzw. der Erde entnommen wurde, sollte so oft wie möglich wiederverwendet werden." Die Materialen müssten im Kreislauf gehalten werden. Aufgrund der EU-weiten Umweltziele (Green Deal, CO2-Neutralität, etc.) werde das Thema Kreislaufwirtschaft noch weiter deutlich an Fahrt aufnehmen.
Über welche weiteren Themen der Vorstandsvorsitzende der ARA und Paul Leitenmüller, CEO Opinion Leaders Network, noch gesprochen haben, sehen Sie im LEADERSNET.tv-Video.
www.ara.at
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