Seit 2006 wird der Journalistenpreis Medienlöwin für Teams und Redaktionen vergeben, die sich strukturiert und nachhaltig mit der Lebenswelt von Frauen auseinandersetzen. In diesem Jahr holte sich ORFIII-Chefredakteurin Lou Lorenz-Dittlbacher die Goldene Medienlöwin. Die Silberne ging an die deutsche Journalistin Sophia Maier.
Gold an Chefredakteurin
Marielouise Lorenz-Dittlbacher ist seit 1999 beim Österreichischen Rundfunk, wo sie zwölf Jahre lang die ZiB2 moderierte. Ende 2021 übernahm die 48-Jährige die Position als Chefredakteurin beim Kultursender ORF III. Als den Höhepunkt ihrer Karriere nennt sie die Sommergespräche 2021 mit der zweithöchsten Zuschauerzahl aller bisherigen Ausstrahlungen. Als Role Model verfolgt Lorenz-Dittlbacher die Parole "durchzuhalten, nicht aufzugeben, weiterzumachen und unbeeinflusst von allen Zurufen den eigenen Weg zu gehen".
"Ich freue mich rieisig und werde nicht aufhören, junge Menschen und im Speziellen junge Frauen zu fördern", freut sich die Goldene Medienlöwin 2022.
Stern TV-Reportage
Die deutsche Journalistin Sophia Maier gewann die Silberne Medienlöwin für das Stern TV Format #WHY. Ihre Reportage befasst sich mit den Frauen im Ukrainekrieg und zeigt ein eindruckstarkes Bild vom Krieg und dem Widerstand der Frauen in der Kriegsregion.
"Es geht in dem Beitrag nicht um schicksals-erdrückte Ohnmacht, sondern um starke Frauen in der Ukraine", sagt Juryvorsitzende Elisabeth Pechmann. Der Bericht zeigt wie Frauen in der Ukraine bleiben oder zurückkehren, um ihre Verwandten zu unterstützen, aus den umkämpften Gebieten berichten oder auch in den Militärdienst eintreten.
Der Seximmus-Classifier
Die Redaktion Der Standard holte sich den Medienlöwen für das KI-gesteuerte Tool FemDwell. Der Sexismus-Classifier ist ein Instrument zur Verringerung von struktureller Benachteiligung im Online-Forum von Der Standard.
"Bahnbrechend, innovativ und wichtig", entschied die Jury, denn "den Frauen bleibt oft nur der Rückzug aus dem öffentlichen Diskurs, um Aggressivität oder Hass im Netz zu entgehen".
Mit dem Tool soll Hate-Speech so gut wie möglich eingedämmt werden.
LEADERSNET war bei der Veranstaltung. Einen Eindruck können Sie sich hier machen.
www.journalistinnenkongress.at
Medienlöwin 2022
Medienlöwin in Gold
Die Goldene Medienlöwin wird an Journalistinnen mit Vorbildfunktion vergeben. Gleichzeitig wird ihr bisheriges Schaffen geehrt. Jährlich können während einer Frist, die wir öffentlich bekannt geben, Medienfrauen von jedem/r vorgeschlagen werden. Der Beirat des Journalistinnenkongresses wählt danach durch Punktevergabe die drei Finalistinnen aus. Mittels einer Jury aus 77 bekannten Medienmenschen wird die Gewinnerin via Punktevergabe ermittelt. Nominiert waren 2022 ebenfalls: Martina Salomon (Kurier) und Barbara Stöckl (ORF).
Medienlöwin in Silber
Mit der Medienlöwin in Silber werden journalistische Beiträge ausgezeichnet, die sich mit den Lebenssituationen von Frauen kritisch auseinandersetzen. Aufgrund der hohen Qualität und zweifacher Ex-aequo-Bewertungen gab es heuer fünf Nominierungen. Die weiteren Nominierten in dieser Kategorie waren: Delna Antia-Tatić, für "Einen katholischen Österreicher dürfte ich niemals heiraten" (Podcast-Serie dasbiber). "Sichtbar, stark und selbstbewusst – Die Revolution der Frauen über 50" von Constanze Grießler und Franziska Mayr-Keber, ORF/3sat. "Farben im Schnee. Belarussische Frauen im Widerstand" von Juliane Tutein (phoenix TV). Lisa Wölfl und Max Eberle "Der Staat/Man tötet nicht aus Liebe" (MOMENT.at).
Medienlöwe
Der Medienlöwe zeichnet ein Team oder eine Redaktion aus, die sich strukturiert und nachhaltig mit der Lebenswelt von Frauen auseinandersetzen. In die engere Wahl gekommen sind die Redaktion "Im Zentrum" (ORF) für den Kampf um mehr Frauen in der Sendung, und die "Kleine Zeitung" für die Förderung der Gleichstellung der Frauen inhaltlich wie in der Organisationsstruktur.
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