Anzeichen für einen Börsengang von Porsche mehren sich

Spekulationen über einen kurz bevorstehenden IPO treiben die Aktienkurse von Volkswagen und dem Haupteigner Porsche SE in die Höhe.

Immer mehr Branchenkenner:innen rechnen mittlerweile stark damit, dass Volkswagen seine SUV- und Sportwagentochter Porsche in absehbarer Zeit an die Börse bringen wird. Der IPO könnte bereits im März offiziell gemacht werden. Die Aktienkurse des Autobauers und seines Haupteigners reagieren jedenfalls positiv auf die jüngsten Gerüchte.

Bisher haben sich VW-Konzernchef Herbert Diess und Finanzvorstand Arno Antlitz nie offiziell über einen möglichen Börsengang von Porsche geäußert. Expert:innen, die fest an einen baldigen IPO glauben, rechnen nun damit, dass dieser Schritt im Rahmen der Bilanzpräsentation von Volkswagen, der Porsche AG und dem Haupteigner, der Porsche SE, erfolgen wird. 

Es spricht einiges dafür

Europas größter Autobauer könnte mit dem IPO seiner erfolgreichen Tochter gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen könnte dadurch der Börsenwert von Volkswagen ordentlich steigen, zum anderen würde der Börsengang viele Milliarden Euro in die Konzernkassen spülen. Volkswagen steht nach der Überwindung des teuren Dieselskandals finanziell zwar gut dar, doch die aktuelle Transformation kostet extrem viel Geld.

Allein für seine Elektro- und Digitaloffensive will der Autobauer bis zum Jahr 2025 über 70 Milliarden Euro investieren. Von dieser Mega-Investition sollen letztendlich alle Konzernmarken profitieren – von Seat und Skoda über Audi und Porsche bis hin zu Lamborghini und Bentley.

Zwei Szenarien

Wieviel Geld Volkswagen mit dem IPO tatsächlich verdienen könnte, hängt auch von der gewählten Variante ab. So steht neben einem klassischen Börsengang auch eine Abspaltung im Raum. Letztere würde dafür sorgen, dass den Anteilseignern Aktien ins Depot gebucht würden. In diesem Fall würde der Volkswagen-Konzern, dem Porsche zu 100 Prozent gehört, keine Einnahmen lukrieren. Allerdings bekämen die Eigner-Familien Porsche und Piëch wieder direkten Zugriff auf die Porsche AG, die vor knapp zehn Jahren – nach einer gescheiterten Übernahme ihrerseits - an Volkswagen gegangen ist.

DAX-Gewinner

Derzeit ist ein Börsengang von Porsche noch äußerst spekulativ. Doch beim deutschen Aktienindex DAX machten sich die aktuellen Spekulationen bereits bemerkbar. So kletterte die Aktie der Porsche SE am Mittwoch um mehr als sieben Prozent und markierte damit die Spitze im DAX. Gleich dahinter reihte sich die Vorzugsaktie von Volkswagen ein, die um fast sechs Prozent zulegen konnte. (ts)

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