Neuer Corona-Schnelltest mit PCR-Genauigkeit, aber Rückschlag für Spray

Während ein neues Testverfahren vielversprechend klingt, gibt es für ein angebliches Anti-Covid-Wundermittel einen Dämpfer.

In Österreich wird die aktuelle Teststrategie im Kampf gegen die Corona-Pandemie von immer mehr Expert:innen und Politiker:innen in Frage gestellt. Die Auswertung der vielen PCR-Tests würde zu lange dauern und sei zu teuer. Aktuell funktioniert dieses System eigentlich nur in Wien wie gewünscht. Doch nun gibt es Hoffnung, dass diese Frage bald obsolet werden könnte. Forscher:innen haben nämlich einen Covid-19-Schnelltest entwickelt, der so genaue Ergebnisse liefern soll wie ein PCR-Test. Präsentiert wurde die vielversprechende Neuheit im Fachmagazin Nature Biomedical Engineering.

Studie bestätigt Genauigkeit von PCR-Tests

Bei dem neuen Schnelltest wird genetisches Material auf Teststäbchen mikroelektronisch ausgewertet. Laut den Entwickler:innen dauert es nur vier Minuten, bis das genaue Ergebnis feststeht. Möglich mache das ein elektromechanischer Biosensor, der tragbar und einfach zu bedienen sei.

Bei der Prüfung der Genauigkeit machten die Forscher:innen Nasenabstriche von 33 Personen, die mit dem Coronavirus infiziert waren. Die Proben wurden dann parallel mit dem neuen Sensor und einem klassischen PCR-Testverfahren analysiert. Obwohl die Ergebnisse des neuen Schnelltests nach wenigen Minuten da waren, hätten sie exakt mit jenen der PCR-Tests, deren Auswertung mehrere Stunden dauerte, übereingestimmt.

Auch Gegenprobe funktionierte

Um auf Nummer sicher zu gehen, wurden auch noch Personen untersucht, deren PCR-Testergebnisse zuvor negativ ausgefallen sind. Und auch bei den nicht infizierten Proband:innen gab sich der Biosensor keine Blöße. Es sei zu keinem einzigen falsch positiven Ergebnis gekommen, so die Wissenschaftler:innen.

Nun hoffen die Forscher:innen, dass ihr neues Testverfahren schnell eine Marktzulassung bekommt. Als mögliche Anwendungsszenarien nennen sie Großveranstaltungen (Sport, Kultur, Festivals, etc.), Flughäfen, Krankenhäuser sowie das private Testen zuhause.

Irreführung bei Imprägnierspray

Neben dieser guten Nachricht, gibt es auch eine weniger erfreuliche. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) klagte im Auftrag des Sozialministeriums eine Gewerbetreibende, die einen "Corona-Imprägnierspray" unter dem Namen "MIHESA" vertrieb.

Anlass für die Klage war die undifferenzierte Bewerbung des Produkts, in welcher behauptet wurde, dass der Spray das Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2 senke. Das Landesgericht Korneuburg gab der Klage statt: Es fehle an wissenschaftlichen Belegen für den behaupteten Schutz gegen eine primäre Infektion, also eine direkte Übertragung durch Einatmen infektiöser Viruspartikel. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. (ts)

www.vki.at

leadersnet.TV