"Sexistisch, geschmacklos, Grenzüberschreitung": Falter-"Best of Böse"-Cover sorgt für heftige Reaktionen

| 22.12.2021

Die Satirebeilage "Best of Böse" der Wiener Wochenzeitung zeigt die Lebensgefährtin von Ex-Kanzler Kurz oben ohne.

Da müssen selbst eingefleischte Falter-Fans erstmal schlucken: Die diesjährige Satire-Beilage "Best of Böse" ist im Look des Kurier Freizeit als Mutier Geilzeit gestaltet und zeigt Ex-Kanzler Sebastian Kurz und seine Lebensgefährtin Susanne Thier als Josef und Maria, wobei Kurz auf die entblößte Brust Thiers fasst. Thier hält zudem ein Kind auf dem Schoss und im Hintergrund sind noch FPÖ-Chef Herbert Kickl und Interims-Kanzler Alexander Schallenberg zu sehen. Das Cover ist eindeutig an Jacob Jordaens "Heilige Familie mit Hirten" aus dem Jahr 1616 angelehnt.

© Falter
Das diesjährige "Best of Böse"-Cover in seiner ganzen Pracht. © Falter

Armin Wolf: "Maturazeitung aus den 1980ern"

In den sozialen Medien hat die "Best of Böse"-Titelseite auf jeden Fall zu heftigen Reaktionen geführt. ZiB-Anchorman Armin Wolf etwa fragt, ob es in der Falter-Redaktion "nicht genügend Leute gibt, die bei sowas sagen: 'Das kann nicht euer Ernst sein. Wir machen hier keine Maturazeitung aus den 1980ern.'" Journalist Christian Ortner tweete: "Im Vergleich zu diesem Cover sind die Chat-Verläufe und das Frauenbild des Thomas Schmid und seiner Freunde geradezu Muster des guten Geschmackes." Familien- und Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) verurteilt die Montage auf Twitter als "sexistisch und geschmacklos". Natürlich gibt es auch einige User:innen, die das Cover gut finden, aber sie scheinen eher in der Unterzahl zu sein.

Beim Presserat sind schon eine Reihe von Beschwerden eingegangen. Der zuständige Senat 1 werde sich in seiner nächsten Sitzung im Jänner 2022 damit befassen.

www.falter.at

Ganz ehrlich: das Bild ist doch Nichts im Gegensatz zu den Machenschaften des Herrn Kurz & Co (v.a. Schmid). Und meiner Vorschreiberin schließ ich mich an - was ist an einer stillenden Frau im 21 Jhd. so obszön und geschmacklos? Herrjeh, darüber wird echt diskutiert?
Petra Mascher
hmmm. Eine stillende Frau als oben-ohne zu bezeichnen, sagt schon sehr viel über unsere Gesellschaft aus. Zudem ist es ihre eigene Hand, die die Brust hält. Ja, dies ist wahrlich eine sehr brutale Art und Weise mit dem Thema umzugehen. Doch die Botschaft ist wesentlich diffiziler als sie im ersten Moment erscheint. Ich bin mir sicher, das das Gemälde auch im Original jede Menge Zündstoff in sich hatte, und dies soll es wohl auch diesmal sein. Eines ist klar: die Obszönität der Botschaft liegt eindeutig nicht in der entblößten Brust. Die Obszönität dürfte eher in den Lügen liegen, die uns möglicherweise während der Regierungszeit von Sebastian Kurz aufgetischt wurden.
Gerhard Huber
Florian Klenk halt… diesmal definitiv zu weit rausgelehnt… Sollte Konsequenzen u Entschuldigungen geben…
hans-georg hiebaum
Ein Ausbruch von Geschmacklosigkeit und
eine Provokation die ihresgleichen sucht!
Wer gebietet diesem geschmacklosen, widerwärtigen journalistischen Treiben ein Ende und wer verurteilt eindeutig derartige „Grauslichkeiten“?
Der Verein der Chefredakteure…, der Presserat, der Presseclub Concordia?
Ich bin neugierig welche Konsequenzen es für Hr. Klenk geben wird!

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