Über 90 Liter Mineralwasser trinkt jede:r Österreicher:in pro Jahr. Das ist zwar etwas mehr als eine halbe Badewannenfüllung, aber doch weniger als in der Schweiz (108 Liter) und vor allem in Deutschland (134 Liter) vom Durchschnittsbürger getrunken wird. Dabei verfügt Österreich über große Mineralwasser-Reserven bzw. zahlreiche unterirdische, vor jeglicher Verunreinigung geschützte Vorkommen, aus denen das Naturprodukt gewonnen wird.
Welche von insgesamt acht in Österreich gängigen Mineralwasser-Marken den höchsten Genuss verspricht, hat die Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS) nun in Kooperation mit dem Kochmagazin Gusto und der Universität Wien ermittelt.
Acht Produkte auf dem Prüfstand
Dafür wurden folgende Produkte einer sensorischen Prüfung unterzogen: Zurück zum Ursprung – Tauernquelle prickelnd, Tiroler Quelle prickelnd, Saskia prickelnd, Spar Lebensquell Natürliches Mineralwasser prickelnd, Vöslauer Mineralwasser prickelnd, Römerquelle prickelnd, Waldquelle Mineralwasser spritzig und Gasteiner Kristallklar Mineralwasser prickelnd. Für die Untersuchung wurde bei allen Mineralwasser-Marken die Flaschengröße 1,5 L gewählt.
Die vom Department für Ernährungswissenschaften der Universität Wien durchgeführte Untersuchung gliedert sich in zwei Teile. In einem ersten Schritt unterzogen sensorisch geschulte Prüfer:innen die Produkte einer quantitativen deskriptiven Analyse. Zunächst wurden 14 produktspezifische Attribute der Kategorien "Aussehen", "Geruch", "Flavour", "Geschmack", "Mundgefühl & Textur" sowie "Nachgeschmack" inklusive Definitionen festgelegt, anhand derer die Mineralwässer beschrieben werden konnten. Anschließend evaluierten die Prüfer:innen alle Produkte in randomisierter Reihenfolge entsprechend dieser Attribute auf einer Skala von 0 bis 10 (0 = nicht wahrnehmbar – 10 = sehr intensiv) und erstellten für jede untersuchte Marke ein spezifisches sensorisches Produktprofil.
Auf Basis dieser intensiven und systematisierten Auseinandersetzung mit den Produkten nahmen die Prüfer in einem zweiten Schritt eine Gesamtbewertung für jede der untersuchten Marken vor. Die Prüfung fand im Sensorik-Labor des Departments für Ernährungswissenschaften der Universität Wien statt.
Gelungenes Zusammenspiel der einzelnen Komponenten
Den ersten Platz im Gesamteindruck belegte das prickelnde Mineralwasser der Marke Römerquelle, das aus geschichtsträchtigen Quellen in Edelstal im Burgenland abgefüllt wird. "Auch wenn das sensorische Profil mit Blick auf die einzelnen Attribute eher unauffällig war und weder beim Mundgefühl, Flavour oder auch Geschmack im Vergleich zu den anderen Marken besonders starke oder schwache Ausprägungen wahrgenommen wurden, so wusste das Wasser von Römerquelle durch das gelungene Zusammenspiel der einzelnen Komponenten zu überzeugen", so das Urteil der Expertenjury.
"Kein Mineralwasser ist wie das andere, jedes hat einen individuellen Charakter und Geschmack. Durch seine ausgewogene Mineralisierung passt Römerquelle perfekt zu Kaffee, Wein und gehobener Kulinarik", informiert Sebastian Gugg, ausgebildeter Mineralwassersommelier bei Coca-Cola HBC Österreich.
"Zurück zum Ursprung" und Saskia komplettieren das Podest
Knapp hinter Römerquelle platzierte sich „Tauernquelle prickelnd" der Hofer-Eigenmarke "Zurück zum Ursprung" auf dem zweiten Platz. "Der durch Kohlensäure verursachte prickelnde Eindruck auf der Zunge und in der Mundhöhle war bei diesem Mineralwasser etwas intensiver als beim Erstplatzierten, so dass die Tauernquelle zugleich auch als etwas erfrischender wahrgenommen wurde. Geschmacklich lagen die beiden Mineralwässer eng beieinander, wobei beim Wasser der Tauernquelle die salzige Note etwas stärker ausgeprägt war", konstatiert die Jury.
Auf Rang drei in der Gesamtwertung landete am Ende das Wasser der Marke "Saskia" von Lidl. "'Saskia' wies weniger Kohlensäurebläschen auf als das Spitzenduo und war somit nicht ganz so prickelnd und erfrischend wie diese. Im Flavour war es etwas metallischer als die beiden Mineralwässer auf Platz eins und zwei. Auf den weiteren Plätzen folgten Gasteiner, Waldquelle, Tiroler Quelle, Vöslauer und Spar Lebensquell", so das Urteil. (as)
www.qualitaetstest.at
www.gusto.at
www.univie.ac.at
Kommentar schreiben