Lange war es in der breiten Öffentlichkeit ruhig um Sandra Stumptner alias "Antonia aus Tirol": Die Zeiten, in denen die schwarzhaarige Sängerin neben DJ Ötzi zu hoher Bekanntheit in der Schlager- und Après Ski-Szene aufstieg, liegen schon gute 20 Jahre zurück.
Stumptner hatte sich aber mit Songs wie "Knallrotes Gummiboot" selbst einen Namen in der Branche gemacht und ist nach wie vor als Solokünstlerin aktiv. Mittlerweile hat sich "Antonia" auf "Rock Schlager" spezialisiert und hat sich in jüngster Zeit die Songs des unbestrittenen "King of Rock'n'Roll", Elvis Presley, herausgepickt um sie in neuer Interpretation zu attackieren, äh, darzubieten.
Zeigt das Video Vergewaltigungs-Verherrlichung?
Im gerade erst releasten Musikvideo zu ihrer ganz persönlichen Interpretation von "Jailhouse Rock" ist es allerdings die Sängerin, die attackiert wird, und zwar von einem US-Sheriff: Antonia aus Tirol wird, im Elvis-Imitatoren-Outfit, vom Gesetzeshüter abgeführt um daraufhin gewaltsam von ihm an die Wand eines düsteren Gefängnisraums gedrückt zu werden.
Daraufhin reißt dieser ihr das Kostüm vom Leib und dann wird es noch kritischer, denn dann sieht man, wie der Sheriff mit heruntergelassener Hose Geschlechtsverkehr mit ihr hat – wobei dieser schon allein durch das Setting nicht einvernehmlich wirkt. Danach steht die Ballermann-Sängerin in ihrer Unterwäsche an der Wand bis der Beamte ihr ein Kleid und High Heels hinwirft. "Antonia" zieht das aufreizende Outfit an und wird in Handschellen in eine Zelle geführt.
Shitstorm und YouTube-Sperre
Bei diesem Inhalt ist es wenig verwunderlich, dass der Veröffentlichung des Videos ein veritabler Shitstorm folgte. Fans der Sängerin zeigten sich in ihren Meinungen extrem gespalten: Einige konnten der mehr als gewagten Neuinterpretation des Jailhouse Rock durchaus etwas abgewinnen und kommentierten unter anderem "da wäre ich gerne Polizist", doch andere fanden, dass hier eine Vergewaltigung auf schockierende Weise verherrlicht werde. So fragte etwa ein User auf Facebook: "Wie kommt man überhaupt auf die Idee, eine Missbrauchsszene mit einzubauen?", und auch auf Instagram zeigen sich die Kommentare von "ekelhaft" bis zu zweifelhaft positiven Kommentaren.
Am Dienstag reagierte dann auch Sony Music auf das Video und ließ es auf der Plattform YouTube sperren, allerdings mit der Argumentation, dass die Sängerin nicht die Rechte für den berühmten Song von Rock-Legende Elvis Presley besitzt, die eben bei Sony liegen. Als weiteren, nicht öffentlich angeführten Grund sehen viele Kritiker der Neuinterpretation aber auch, dass das Label den Song und damit Elvis' Erbe durch die verstörenden Sex-Szenen beschmutzt sehen könnten.
Sängerin kontert mit "Rollenspiel"-Argument
Die Sängerin indes sieht eine "Viel Lärm um Nichts" Situation: In einem Interview mit der deutschen Bild erklärt Antonia, sich nichts Böses beim Filmen der Sex-Szenen gedacht zu haben: "Ich wollte in dem Video mal meine sexuelle Fantasie ausleben. Natürlich geht es um ein Rollenspiel und die Lust an Unterwerfung. Aber alles freiwillig! Dass einige darin eine Vergewaltigung erkennen, kann ich nicht bestätigen. Viele Frauen fanden das Video anregend, Kritik kam eher von Männern", so die Sängerin. (rb)
www.antonia.at
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