Haben Sie Kenntnis von Missständen oder Rechtsverstößen in der Stadt Wien? "Auf dieser sicheren, externen Plattform können Sie dies melden, wenn Sie möchten, auch anonym. Alle Hinweise werden streng vertraulich behandelt", lautet es auf der Wiener Whistleblower-Plattform.
Transparente und unbestechliche Verwaltung
Bereits seit 2002 werden im Magistrat der Stadt Wien umfangreiche Maßnahmen zur Korruptionsprävention und -bekämpfung gesetzt. Jetzt nimmt die Stadt Wien ein "Hinweisgeberinnen und Hinweisgeber-System" in Betrieb. Dieses ermöglicht die Eingabe von anonymen Hinweisen über mögliche Compliance-Verstöße und Korruptionsverdachtsfälle.
"Die Stadt Wien bekennt sich zu einer transparenten, unbestechlichen Verwaltung und lebt konsequent Transparenz und Antikorruption. Das belegt auch der erste Platz, den Wien im Index von Transparency International – Austrian Chapter einnimmt. Das neue Wiener Hinweisgeberinnen und Hinweisgeber-System – man kann es auch schlicht Whistleblower-Plattform nennen – ist ein weiterer wichtiger Baustein der transparenten Stadt Wien", so Bürgermeister Michael Ludwig.
System ist zeit- und ortsunabhängig
Korruption, Wirtschaftsdelikte, Bestechlichkeit, Steuerverschwendung oder auch Compliance-Verstöße: Beim Wiener Hinweisgeberinnen- und Hinweisgebersystem handelt es sich konkret um eine über Internet erreichbare, externe Plattform zur Übermittlung von Hinweisen. Das System ist zeit- und ortsunabhängig und steht gleichermaßen allen Magistratsbediensteten sowie Bürgerinnen und Bürgern offen. Hinweise können zu Verdachtsfällen von Korruption (z.B. Amtsmissbrauch) und Wirtschaftsdelikten (z. B. Untreue) sowie schwerwiegenden Compliance-Verstößen (z. B. gegen das dienstrechtliche Geschenkannahmeverbot) abgegeben werden. Die Nutzung des Systems ist ausschließlich freiwillig.
Der Aufruf erfolgt über die Internetseite bkms-system.net/stadtwien. Auf der Einstiegsseite werden FAQs zur Verfügung gestellt. Die Entgegennahme und Bearbeitung der eingehenden Hinweise erfolgt ausschließlich durch erfahrene, eigens geschulte MitarbeiterInnen der Gruppe Interne Revision und Compliance. Die Business Keeper GmbH als Anbieterin des Systems hat keine Einsicht in die abgegebenen Hinweise.
Strafrechtlich und dienstrechtlich
"Die Fortschrittskoalition setzt bereits innerhalb der ersten 100 Tage konkrete Maßnahmen für mehr Transparenz und Fairness. Mit der Whistleblower-Plattform schaffen wir einen angstfreien Raum. Die Anonymität schützt jene, die bis jetzt immer auf dem kürzeren Ast gesessen sind. Das ist ein echter Meilenstein in der Korruptionsprävention und -bekämpfung. Wien wird fairer, Wien wird transparenter, Wien wird besser", so Transparenzstadtrat Christoph Wiederkehr.
Für die Hinweise zuständig sei die interne Revision. Sie muss überprüfen, was mit den Informationen passieren soll. Es werde jeder Meldung nachgegangen. Die Konsequenzen können strafrechtlicher oder auch dienstrechtlicher Natur sein. (jw)
www.bkms-system.net/stadtwien
Kommentar schreiben