Videospiel ruft zum Klopapiersammeln und zur Flucht vor Sebastian Kurz auf

"Big Basti is watching you" heißt die Devise. 

Corona-Satire auf Österreichisch: Wem im Lockdown fad wird oder davon träumt, sich den Ausgangsbeschränkungen zu widersetzen ohne dabei Gesetze zu brechen, für den hat nun die österreichische Entwicklergruppe Team Turbo das ideale Videospiel kreiert: In "Schlender Man" begibt man sich nächtens nach Inkrafttreten der Ausgangssperre auf die nächtlichen Straßen Wiens. Das Ziel dabei: Klopapierrollen sammeln und sich dabei bloß nicht vom Bundeskanzler erwischen lassen.

Warum der Name "Schlender Man"? Wem der Name bekannt vorkommt, der hat mit großer wahrscheinlichkeit von der digitalen urbanen Legende des "Slender Man" gehört. Bei der gesichtslosen, anzugtragenden Figur mit überlangen Gliedmaßen die Menschenopfer, vor allem Kinder, entführen soll, handelt es sich um eine rein fiktive Legende, die ihren Ursprung im Internet hat und so große Bekanntheit erlangt hat. Nachdem "Slender Man" im Jahr 2009 erstmals im Rahmen eines Fotowettbewerbs aufgetaucht war, wurde die Figur schnell zum Internetphänomen und wurde in mehreren Videospiel-Adaptionen umgesetzt und kam 2018 sogar als Kinofilm auf die große Leinwand.

Und nun, 2020, dem Jahr der Coronakrise, das für viele schon Horrorpotential genug hat, nahm Team Turbo sich des Horrorklassikers für die Entwicklung eines eignen Videospiels an und adaptierte die Geschichte zeit- und ortsgemäß: Denn im kostenlosen Spiel namens Schlender Man wagt man sich trotz Ausgangssperre auf die nächtlichen Straßen Wiens, auf der verzweifelten Suche nach Klopapierrollen, um den nächsten Tag zu überstehen – verfolgt von Sebastian Kurz in der Rolle des Schlender Man.

Mit MNS und Maske auf der nächtlichen Jagd nach Klopapier

Das Spielkonzept ist leicht erklärt : Als aufständischer Bürger schleicht man, ausgestattet mit Mund-Nasen-Schutz und einer Taschenlampe, durch die nächtlichen Straßen Wiens. Es ist jedoch zappenduster, was die Suche erheblich erschwert. Zusätzlich macht einen das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes auch langsamer, aber dafür auch schwieriger auffindbar für "Schlender Man" Sebastian Kurz, dessen allgegenwärtige "Überwachung" durch Plakate wie "Big Basti is watching you" demonstiert wird. Nimmt man die Taschenlampe zu Hilfe, so findet man zwar die Klopapierrollen um einiges leichter, aber auch der Schlender Man tut sich so leichter bei seiner Jagd.

Ist "Big Basti" erfolgreich und man wird erwischt, dann bekommt man Sätze wie "Was sehen da meine Kanzleraugen, ein Bürger in freier Wildbahn?" oder "Hören Sie bitte auf wegzulaufen, wir sind doch nicht im Kindergarten" zu hören.

"@Basti wäre cool wenn du nicht klagst, wir haben dich eh viel lieb"

"Schlender Man" kann kostenlos für Microsoft und Mac OS heruntergeladen werden und scheint sich großer Beliebtheit zu erfreuen. Weniger begeistert dürfte der Kanzler selbst sein, auch wenn sich Sebastian Kurz bislang noch nicht zum Spiel geäußert hat. Um Problemen oder einem gerichtlichen Nachspiel vorzubeugen, vermerkt das Team Turbo auf der Downloadseite vorsichtshalber: "@Basti - Wär cool wenn du nicht klagst, das Spiel fällt unter künstlerische Freiheit und wir haben dich eh ur viel lieb. Shoutout an Schwarztürkisblaugrün und alle anderen vergangenen und zukünftigen Farben". (rb)

www.teamturbo.itch.io

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