Nicht nur hierzulande wenden sich Unternehmen vermehrt an den Staat, um die Coronakrise überstehen zu können. Vom EPU und Kleinstunternehmen bis zu großen Konzernen gibt es aktuell kaum jemanden in der Wirtschaft, den die Epidemie nicht empfindlich trifft, besonders angeschlagene Firmen sehen in der derzeitigen Situation keine andere Möglichkeit der Krisenbewältigung, als den Hilferuf ins Außen. Nun muss auch der bekannte Elektronikkonzern Media Markt Saturn um Staatshilfe ansuchen. Dessen deutscher Mutterkonzern Ceconomy will nun eine Förderung der staatlichen Bank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen,wie das Unternehmen am Wochenende bekanntgab.
Wie hoch die Unterstützung ausfallen soll, wurde vom Konzern indes nicht offiziell bekanntgegeben. Ein Insider will jedoch wissen, dass es um zwei Milliarden Euro gehe, was auch die Nachrichtenagentur Bloomberg im Vorfeld berichtete. Aktuell sind alle Geschäfte von Media Markt und Saturn im DACH-Raum aufgrund der Corona-Krise geschlossen.
Kurzarbeit für rund 20.000 Mitarbeiter in Deutschland
Zudem hat der Konzern den Großteil seiner Mitarbeiter in Deutschland (rund 20.000 Angestellte) beim deutschen AMS-Pendant für Kurzarbeit angemeldet, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber der deutschen LZ erklärte. Das betreffe sowohl die Mitarbeiter in den Filialen, als auch Verwaltungsangestellte in Ingolstadt. Der Staat zahlt bei unseren Nachbarn im Rahmen der deutschen Kurzarbeits-Version bis zu 67 Prozent des Nettolohnes. Diesen Betrag wolle man bei Media Markt Saturn aber aufstocken und weitere zehn Prozent drauflegen. Der Antrag gilt vorerst bis Ende April. "Bis dahin werden wir die Lage neu bewerten", erklärt der Unternehmenssprecher.
"Wir ergreifen derzeit alle notwendigen Maßnahmen, um unser Geschäft abzusichern und die Auswirkungen der Entwicklungen im Zusammenhang mit Covid-19 abzumildern.", erklärte Ceconomy in einem Statement. Dazu gehörten unter anderem Kostenmaßnahmen und das Aussetzen von Investitionen. "Es ist derzeit jedoch völlig unklar, wie lange die Phase bis zur Wiederaufnahme unserer normalen Geschäftstätigkeit dauern wird. Daher haben wir uns entschieden, zusätzlich eine KfW-Finanzierung zu beantragen." (red)
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