Günther Apfalter, Europachef des bekannten Autozulieferers Magna (der soeben in Zusammenarbeit mit Sony ein neues E-Auto vorstellte, wie LEADERSNET berichtete), stellt eine mögliche Abwanderung der Firma nach Slowenien in den Raum, falls CO2-Steuern oder andere Umweltsteuern durch die neue Regierung den aktuellen Standort in Graz zu sehr belasten.
Noch habe er keine Gesprächsbasis mit den Grünen, so Apfalter. Er hoffe aber, dass das Wirtschaftsministerium als "Übersetzer" fungiere, sagt Günther Apfalter, Europachef des Autozulieferers Magna in einer Einschätzung des Regierungsprogramms in der ORF-Sendung "Report".
"Keine Drohung"
Für ihn stehe außer Frage, dass die klassischen Verbrennungsmotoren in der Autoindustrie auch weiterhin dominieren. Sollten CO2-Steuern oder andere Umweltsteuern den Standort zu sehr belasten, gebe es bei Magna auch mögliche Alternativstandorte, so Apfalter: "Wir haben ja schon ein Partnerwerk von Graz in Slowenien gebaut, in der Nähe von Maribor, und das ist durchaus fähig, diese Arbeit zu übernehmen." Als Drohung will Apfalter das aber nicht verstanden wissen: "Das ist keine Drohung. Das ist von Graz 75 Kilometer weg. Es ist nur eine geografische Grenze dazwischen."
Eine rasche Abwanderung aufgrund von Umweltauflagen ist allerdings unwahrscheinlich – Industriekonzerne wie Magna oder auch die voest wären von einer nationalen CO2-Abgabe, wie sie es in anderen EU-Staaten bereits gibt, nicht direkt betroffen, da man dem europäischen Emissionshandelssystem unterliegt. Damit es eben nicht zu einer Abwanderung in Länder mit laxeren Umwelt-Standards kommt, erhalten energieintensive Industrien kostenlose CO2-Zertifikate. Eine nationale CO2-Abgabe zielt hingegen auf Emissionen ab, die außerhalb des Emissionshandels entstehen – etwa im Verkehrssektor. (red)
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