Ob in der Wiener Innenstadt, vor dem Riesenrad oder in Aspern Seestadt – zwölf Locations bieten für den vollendeten Jahreswechsel eine einzigartige Kombination aus Unterhaltung, Erlebnis und Kulinarik bei freiem Eintritt. LEADERSNET hat Gerlinde Riedl, Geschäftsführerin der stadt wien marketing gmbh, zum Interview getroffen.
LEADERSNET: Der Silvester Pfad feiert heuer sein 30. Jubiläum. Es gibt wenige Dinge, die touristisch so gut funktionieren. Ist der Silvesterpfad auch ein internationales Role Model? Ist Wien die Silvesterdestination par excellence?
Riedl: Auf jeden Fall. Das spüren wir auch bei unseren Besucherbefragungen. Der Anteil der internationalen Gäste (rund 30 Prozent), aber auch jener aus den Bundesländern ist im Steigen. Der Silvesterpfad ist seit 30 Jahren eine überaus beliebte Veranstaltung und über die Landesgrenzen hinaus eine wirklich starke Wiener Marke mit großer Faszination.
LEADERSNET: Können Sie uns einige Kennzahlen nennen?
Riedl: Die Zahlen sind beeindruckend. Im Vorjahr konnten wir zum Beispiel innerhalb von zwölf Stunden 750.000 Besucher verzeichnen. Von 14.00 bis 2.00 Uhr morgens können die Menschen über die vier Kilometer lange Partymeile quer durch die Stadt flanieren und dabei zwölf Veranstaltungslocations mit kostenlosem Musikprogramm ansteuern.
LEADERSNET: Wie steht es um die Umwegrentabilität?
Riedl: Wien ist um den Jahreswechsel in der Regel ausgebucht – auch wegen des Silvesterpfads, der eine enorme Wertschöpfung mit sich bringt. Unsere letzte Studie hat ergeben, dass über 30 Millionen Euro inlandswirksame Ausgaben getätigt werden. Davon fließt ein großer Teil an die Stadt zurück. Bereits nach vier Stunden Programm, also um 18.00, haben sich die öffentlichen Investitionen in die Veranstaltung amortisiert.
LEADERSNET: Beim diesjährigen Silvesterpfad lautet das Motto „Miteinander und Begegnung“. Worauf darf man gespannt sein?
Riedl: Wien ist eine Stadt des Miteinanders, des Dialoges und der Begegnung. Doch gerade in der Zeit rund um Weihnachten, in der das Gemeinsame im Vordergrund steht, ist Einsamkeit häufig ein Thema. In Wien soll aber auch am letzten Tag des Jahres niemand alleine bleiben.
Deshalb haben wir heuer zwischen Cafe Landtmann und Burgtheater erstmals eine Begegnungszone mit dem Titel "Friends in Vienna" eingerichtet. Sie bietet neben einer DJ-Bühne mit den besten Austrohits der letzten 30 Jahre und einer Bussi-Bar auch ein spezielles Angebot zum Kennenlernen: eine Speed Dating-Lounge, wo wir Menschen unterschiedlichen Alters, Herkunft und Geschlechts miteinander vernetzen wollen. Es geht hier aber nicht um eine Partnersuche, sondern um ein kostenloses Angebot für die Besucher, auf unkomplizierte und unterhaltsame Weise neue Bekanntschaften zu schließen, Gleichgesinnte und Freunde zu finden, im Grund einfach nur darum, Menschen miteinander zu verbinden.
LEADERSNET: Mit der Speed-Date-Bekanntschaft kann man dann gleich ein Tänzchen im "Open Air Ballsaal" wagen?
Riedl: Ganz genau. Der Silvesterabend könnte beispielsweise so aussehen: Nachdem man in der Straße des Glücks einen Blick in die Zukunft geworfen hat, hilft man dem Schicksal in der Begegnungszone ein wenig auf die Sprünge und spaziert dann mit seinen neuen Freunden zum Graben, um dort in einem Crashkurs den letzten Feinschliff für den Mitternachtswalzer zu erhalten. Anschließend holt man sich bei Münze Österreich einen Glücksbringer mit bleibendem Wert und tanzt schließlich beim Parlamentsklub zu coolem DJ-Sound ins Neue Jahr.
LEADERSNET: Sind Sie selber auch dabei?
Riedl: Selbstverständlich. Ich lasse mir den 30. Silvesterpfad nicht entgehen und werde jedenfalls auch die Begegnungszone besuchen. Die meiste Zeit aber werde ich in der Leitzentrale verbringen und den Ablauf verfolgen.
LEADERSNET: Gibt es heuer auch wieder ein Feuerwerk?
Riedl: Das neue Jahr lässt sich bei allen zwölf Stationen gebührend begrüßen. Aber natürlich ist das Feuerwerk auf dem Rathausplatz auch heuer wieder ein Höhepunkt. Und noch eine Überraschung gibt es um Mitternacht: Anlässlich des Beethoven Jahres 2020 wird nach dem Donauwalzer heuer auch die "Ode an die Freude" gespielt. Ein Motto, das man sich gleich für 2020 mitnehmen kann.
LEADERSNET: Welche Wünsche haben Sie für den Silvesterpfad?
Riedl: Gutes Wetter und einen sicheren Ablauf. Eine Veranstaltung, die ebenso fröhlich wie friedlich über die Bühne geht. Und viele unvergessliche Bilder von Wien als der Stadt des Miteinanders, die in die ganze Welt hinausgetragen werden.
www.wienersilvesterpfad.at