Angesichts des anhaltenden Immobilienbooms in Österreich und der aktuellen Zinslandschaft bei Sparprodukten wundert es wenig, dass Eigentumswohnungen laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GfK Austria die beliebteste Geldanlageform der Österreicher geworden ist.
Da aber gerade in Top-Lagen der Wohnungsmarkt einigermaßen überhitzt ist, raten Experten als Anlageobjekte eher zu kleineren Wohnungen außerhalb des Zentrums. So sind etwa in Wien Wohnungen bis 50 Quadratmeter außerhalb des Gürtels zu empfehlen. Hier sind mittel- und langfristig Renditen über 3% möglich.
Auch als Laie weiß man, dass eine Wohnung instandgehalten werden muss, also ist ein finanzieller Puffer für etwaige Reparaturen und Renovierungen nötig. Beim Kauf kann man aber schnell den Überblick über die Kosten verlieren. Bank Austria Immobilien-Experten Rupert Vogler dazu: "In Summe muss man mit etwa 14 % des Kaufpreises als Nebenkosten rechnen."
Im Detail:
- Maklergebühr in Höhe von bis zu 3 % vom Kaufpreis (plus 20 % MWSt)
- Vertragserrichtungsgebühr in Höhe von bis zu 3 % vom Kaufpreis (plus 20 % MWSt)
- •Grunderwerbsteuer in Höhe von 3,5 % vom Kaufpreis
- 1,1 % vom Kaufpreis für die Eintragung des Eigentums im Grundbuch
- bis zu ca. 200 Euro an sonstigen Nebenkosten
Bei einer Finanzierung – der Eigenkapitalanteil sollte laut Bank Austria Immobilien-Experten zwischen 10 und 33 Prozent des Gesamtobjektvolumens liegen – kommen folgende Belastungen hinzu:
• Bearbeitungsgebühr in Höhe von bis zu 2 % vom Finanzierungsnominale
• Schätzgebühr in Höhe von bis zu 0,625 % vom Finanzierungsnominale
• bis zu 1,44 % vom Finanzierungsnominale für die Eintragung der Hypothek im Grundbuch
Außerdem zu beachten:
- Kosten für Notar oder Rechtsanwalt für Beratung und Erstellung von Mietverträgen
- Kosten des Steuerberaters
- laufende Kosten einer Hausverwaltung und -betreuung (bei Wohnungen in den Betriebskosten inkludiert, bei Häusern und Grundstücken gesondert anzusetzen)
Nicht außer acht gelassen werden darf: Im Gegensatz zum Einkommen aus Aktien werden Mieteinnahmen versteuert, und zwar mit dem persönlichen Grenzsteuersatz. So gehen 25 bis 55 Prozent noch einmal weg.
Wer eine Immobilie als Anlageprojekt vorzieht, sich dennoch nicht die alleinige Verantwortung aufbürden möchte, für den gibt es seit nicht allzu langer Zeit interessante Mischformen wie etwa bei den "Serviced Apartments" von Immo-Developer 6B47 im ehemaligen Philipps Haus in Wien. Im "PhilsPlace" konnten Anleger Wohnungen im Eigentum kaufen, die Betriebsgesellschaft kümmert sich um Vermietung und Management. Konnten – alle Wohnungen sind verkauft.