Influencer Marketing ist bei Konzernen wie Klein- und Mittelunternehmen sowie Start-ups angekommen und nimmt im Marketingmix einen immer größeren Bestandteil ein. Selbst die deutsche Kanzlerin Angela Merkel setzt auf Interviews mit ihnen, um die junge Zielgruppe zu erreichen. Für die Influencer selbst wie beispielsweise die Österreicherin Joanna, die mit Cute Life Hacks und Maqaroons zwei Kanäle betreibt, die über 2,1 Millionen Fans und über 183 Millionen Videoabrufe zählen, entwickelt sich YouTube zur rentablen Einkommensquelle.
Bei den besten YouTubern Österreich kann ein Videoplacement im fünfstelligen Euro-Bereich liegen. So hat sich auch das steirische Portal Landwirt.com mit dem Testen landwirtschaftlicher Geräte zum erfolgreichen Geschäftsmodell entwickelt, das zum wichtigen Partner für die Industrie geworden ist.
Kommunikation auf Augenhöhe
"Influencer Marketing ist ein Bestandteil im Marketingmix, der andere Medien nicht ablösen wird, aber Spaß macht und Marken neue Zugänge zu den Konsumenten bietet", fasste diego5-Gründerin Sandra Thier das Phänomen der Influencer zusammen, das auch die österreichische Kommunikationslandschaft verändert. Bei ihrer Keynote vor den Mitgliedern der American Chamber of Commerce in Austria auf Einladung von AmCham-Präsident und Hilton Country General Manager Norbert B. Lessing im Hilton Vienna Plaza gab sie Ein- und Ausblicke in die Welt der YouTube-Stars.
Im Internet gebe es eine andere Denke, bei der Kreativität und unkonventionelle Zugänge bedeutender seien als die technisch perfekte Produktion. "Influencer holen die begehrte Zielgruppe individuell und auf Augenhöhe ab", so Thier. Sie beeinflussen die Zielgruppe mit Handlungen und Äußerungen. Damit seien sie die perfekten Botschafter, die sich detailliert analysieren lassen.
Influencer sind in der werberelevanten Zielgruppe angekommen
77 Prozent der YouTube-User hierzulande sind über 25 Jahre alt und 70 Prozent der Abrufe erfolgen über mobile Devices. Bei älteren Konsumenten erfreuen sich Erklär-Videos steigender Beliebtheit, die für sie eine gute Alternative zu herkömmlichen Nachschlagewerken darstellen und damit ein perfektes Umfeld zur Produktplatzierung bieten. Diese User seien besonders wertvoll für die werbetreibende Wirtschaft, da sie aktiv nach Produkten und Informationen suchen, führte Thier die Möglichkeiten für Unternehmen aus. Kampagnen müssen nicht immer teuer sein: Micro-Influencer bieten effiziente Möglichkeiten, um spezifische Zielgruppen kostengünstig und aufmerksamkeitsstark zu erreichen.
Laut einer globalen Studie von Forbes aus dem Jahr 2016 kaufen 54 Prozent der weiblichen Konsumenten ein Produkt, nachdem es von einem Influencer empfohlen wurde und 45 Prozent der User klicken nach einem Post auf die entsprechende Marke. Einer deutschen Studie zufolge steigt die Markenbekanntheit beim Einsatz von Influencer Marketing um 28 Prozent; die Kaufbereitschaft steigt um 23 Prozent und die Weiterempfehlungsrate um 31 Prozent.
Digitale Inspiration bei Bagles und Brownies
Unter den Gästen wurden Albert Matthias, Bank Gutmann, Barbara Bogner, Österreichische Kontrollbank, Tanya Boomsma, Hilton Hotels & Resorts, Patricia Helletzgruber, Drucker Society, Sanford N. Owens, U.S. Embassy, Herbert Petz, CBRE, Johannes Rogi, Brunswick, Paul Schwarz, Grant Thornton Unitreu, Stefanie Schulze, Park Hyatt Vienna, Jacqueline Siegel, US Embassy, Gabriele Stanek, echo medienhaus, und Franz Witt-Dörring, Schoellerbank.
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