Fußball hat im Jahr 2010 die österreichische TV-Berichterstattung dominiert. Die Sportart des runden Leders brachte es in allen TV-Berichten auf 1.798 Stunden Beitragsdauer und hängte somit die zweitplatzierte Sportart Eishockey (391 Stunden) deutlich ab. An dritter Stelle folgt Ski Alpin mit 308 Stunden. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Untersuchung der Medien- und Informationsagentur United Synergies http://www.united-synergies.at, die diese Woche präsentiert wurde.
Ski Alpin gewinnt Medienwert-Ranking
Anders sieht die Wertung jedoch in Bezug auf den Medienwert aus, der die Beitragsdauer mit den Zuschauerquoten in Relation setzt. Hier geht Ski Alpin mit einem Medienwert von 188 Mio. Euro als Sieger hervor, gefolgt von Fußball mit 166 Mio. Euro. An dritter Stelle platziert sich Ski Nordisch mit einem Medienwert von 116 Mio. Euro. Schlecht im Vergleich schneidet Eishockey ab: Während bei der Beitragsdauer noch Platz zwei erreicht wurde, fällt die Sportart mit einem Medienwert von 18,6 Mio. Euro noch hinter die Formel 1 auf Platz vier zurück.
Werbewert: Sky vor ORF
Interessant für Sponsoren ist auch der Blick, welche Sender welchen Werbewert erzielen. So kann etwa Pay-TV-Sender Sky 50 Prozent des Medienwertes in der Sportart Fußball für sich verbuchen, der ORF kommt nur auf 47 Prozent. "Diesen hohen Wert erreicht Sky vor allem durch die hohe Beitragsdauer durch Konferenzspiele und Wiederholungen", sagt United-Synergies-Geschäftsführer Thomas Wieser.
Für die einzelnen Sender ist Fußball jedenfalls ein verlässlicher Quotentreiber. In der ORF-Jahreswertung des vergangenen Jahres liegen mit den beiden WM-Spielen Niederlande gegen Spanien bzw. Deutschland gegen Spanien zwei Fußballspiele mit einer Quote von 1,73 bzw. 1,49 Mio. Zusehern in Front. Puls4 konnte mit dem Europa-League-Spiel zwischen Rapid Wien und CSKA Sofia mit 270.000 Zusehern die Top-Quote für 2010 erzielen. Und auch ATV verzeichnet mit der Partie zwischen Aston Villa und Rapid Wien mit 340.000 Zusehern ein Fußball-Ereignis in den Top drei.
Sponsoring-Potenzial beschränkt
Für Fußball-Klubs in Österreich bedeutet dieses Szenario prinzipiell ein gutes Umfeld für die Akquisition von Sponsoren. Dennoch schränkt Christoph Schredt, CEO der Sportsagency http://www.sportsagency.com, ein: "Das Sponsoring-Potenzial ist da, jedoch begrenzt zu sehen, da die österreichischen Klubs bereits zwischen 50 und 70 Prozent ihres Budgets durch Sponsoren abdecken. Eine Steigerung der Erlöse sollte daher eher über andere Kanäle wie Ticketing oder TV-Rechte versucht werden".
Als Beispiel: Die 60 Sponsoren des Wiener Traditionsklubs Rapid steuern 49 Prozent zum jährlichen Budget von 17 Millionen Euro bei. Das hohe Fanaufkommen und die konstante Leistung des Rekordmeisters dürften weitere Gründe sein, warum Sponsoren dem Wiener Verein ihr Vertrauen schenken. Wie Christoph Schredt gegenüber dem Kurier erwähnt, folgen die Wiener Fußballklubs allerdings nicht dem internationalen Trend. "In anderen Ländern gibt es deutlich mehr TV-Geld. Sponsoren machen nur einen Anteil von 25 bis 30 Prozent aus" so Schredt.(pte/red)
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