Österreich verzeichnet einen Rückgang von nur 4,4 Prozent.
Die Auflage der Zeitungen im Westeuropa ist von 2008 bis 2012 um fast ein Viertel zurückgegangen. Das berichtete der Dachverband der Zeitungsverbände und Medienhäuser (WAN-IFRA) beim Weltkongress der Zeitungen in Bangkok Im selben Zeitraum ist die verbreitete Auflage der österreichischen Kauftageszeitungen um 4,4 Prozent gesunken. „Österreichs Kaufzeitungen stemmen sich gegen den internationalen Trend“, betonte Gerald Grünberger, Geschäftsführer des Verbandes Österreichischer Zeitungen. „Der Rückgang ist bedauerlich, aber in Anbetracht des Hyperangebots am digitalen Medienmarkt sowie der Konkurrenz durch die Gratisblätter durchaus ein respektables Ergebnis der heimischen Kaufzeitungen“, unterstrich Grünberger.
europaweit ¼ weniger Auflage gedruckt wird und in österreich hingegen nur 4,4
Media-Fit-Paket und Leistungsschutzrecht
Trotzdem gelte es geeignete Antworten auf die Digitalisierung zu finden. Als Beispiel nennt Grünberger die am Montag bekannt gegebenen Investitionen von krone.at in seine mobilen Angebote. „Wir stehen mit den neuen Medienkanälen im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Leser und Werbekunden. Doch wir sind überzeugt, dass Kaufzeitungen den Rezipienten die unabhängigsten und ausgewogensten Inhalte liefern und damit einen wichtigen Beitrag zum Funktionieren der Demokratie leisten. Diese Inhalte lassen sich durch die niedrigen Erträge am Online-Werbemarkt jedoch nicht refinanzieren. Die Antworten auf die Digitalisierung des kleinen österreichischen Medienmarktes können daher nur Media-Fit-Paket und Leistungsschutzrecht lauten, wenn man den Qualitätsjournalismus in seiner jetzigen Form erhalten will.“ Das Media-Fit-Paket ist ein Vorschlag der vom Medienstaatssekretariat in Auftrag gegebenen Evaluierungsstudie zur Presseförderung. Es sieht - neben Investitionen in die Leseförderung der Jugend - Strukturförderungsmaßnahmen vor, die das Transformationsmanagement der Verlage voranbringen sollen. (red)
