LEADERSNET: Liebe Frau Becker, warum haben Sie sich entschieden, Yoga-Lehrerin zu werden?
Denisa Becker: Nach vielen Jahren eigener Praxis entschied ich mich 2017 dazu, mein Wissen weiterzugeben. Wie so oft im Leben waren es viele kleine Puzzleteile, die mich auf diesen Weg führten. Ein entscheidender Moment war die Geburt unserer Kinder. Dadurch wurde es mir nicht mehr möglich, in der Hotellerie zu arbeiten, da ich flexiblere Arbeitszeiten brauchte. Irgendwann entstand dann die Idee, mein Hobby zum Beruf zu machen. Yoga war damals im Aufschwung – eine Welle aus den USA schwappte nach Europa, und plötzlich wurde es überall angeboten. So fügte sich eins zum anderen. Heute ist Yoga für mich weit mehr als eine sportliche Betätigung – es ist eine Lebenseinstellung.
LEADERSNET: Welche Rolle kann Yoga im Berufsleben spielen, zum Beispiel bei Bürotätigkeiten?
Becker: Definitiv eine große! Generell hilft Bewegung, den Alltag besser zu bewältigen – und Yoga lässt sich besonders gut integrieren, unabhängig von Alter oder körperlichem Zustand. Durch Yoga wird man ausgeglichener, entspannter und entwickelt oft eine neue Perspektive auf Herausforderungen. Ein klarer Kopf führt zu besseren Entscheidungen im Berufsleben. Auch die bewusste Atmung, die im Yoga eine zentrale Rolle spielt, wirkt sich positiv auf den Arbeitsalltag aus. Yoga ist eine ganzheitliche Praxis, die nicht nur körperliche Bewegung umfasst. Oft führen regelmäßige Yoga-Einheiten zu einer gesünderen Lebensweise – man entwickelt Freude an Bewegung, legt mehr Wert auf gesunde Ernährung und achtet besser auf sich selbst. Dadurch erkennt man schneller, wann es Zeit für eine Pause ist, bevor Stress überhandnimmt.
LEADERSNET: Warum ist Yoga so wichtig für die Balance des Körpers?
Becker: Gesund und glücklich zu sein – ist das nicht das, was wir alle anstreben? Balance ist dabei ein wesentlicher Bestandteil, und Yoga hilft, sie auf vielen Ebenen zu schaffen. Durch Atemtechniken (Pranayama), Körperhaltungen (Asanas) und Meditation unterstützt Yoga Körper und Geist gleichermaßen. Ich unterrichte einen Stil, der Kraft, Balance und Dehnung vereint. Mein persönliches Credo lautet: Fordere dich, aber überfordere dich nicht. Lerne deine Grenzen kennen und nimm dir bewusst Zeit für dich selbst. Yoga bedeutet für mich, Menschen genau dort abzuholen, wo sie sich gerade befinden – und ihnen dadurch zu mehr Balance im Leben zu verhelfen.
LEADERSNET: Kann man Yoga-Übungen auch während der Arbeitszeit ausüben?
Becker: Absolut! Ich würde es jedem Unternehmen empfehlen, um die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen zu steigern. Yoga lässt sich problemlos in den Alltag einbauen – wenn es beim Zähneputzen, Kochen oder Fernsehen funktioniert, dann auch im Büro. Schon einfache Dehnungen, Vorbeugen oder Twists in den Pausen tun nicht nur dem Körper gut, sondern reduzieren auch Stress nachhaltig. Bereits nach der ersten Einheit spürt man eine körperliche und mentale Entspannung. Ein zusätzlicher Vorteil: Gemeinsame Yoga-Aktivitäten fördern den Teamzusammenhalt. Kolleg:innen begegnen sich auf eine neue Weise abseits des Arbeitskontextes, was das Arbeitsklima positiv beeinflusst und für mehr Motivation sorgt.
LEADERSNET: Vielen Dank!
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