Quadratisch. Praktisch. Gut. Der legendäre Werbeslogan von Ritter Sport wird heuer 55 Jahre alt. Die Schnapszahl passt auch hervorragend zur Entwicklung der Weltmarktpreise, die das deutsche Familienunternehmen seit Jahren beschäftigen. Denn die Märkte spielten zuletzt verrückt. "Aufgrund der Folgen des Klimawandels war die Schokoladen-Branch zwischenzeitlich mit einer Verfünffachung der Rohstoff-Preise konfrontiert", erklärt Ritter Sport Österreich-Geschäftsführer Wolfgang Stöhr im Rahmen eines Pressegesprächs in Wien. Allein der Anstieg während der letzten zwei Jahre war exorbitant. Im Jänner 2023 bezahlte man etwa an den Märkten für eine Tonne Kakao im Schnitt 2.500 US-Dollar. Im Jänner 2025 kostete dieselbe Menge 10.700 US-Dollar. Das bekamen auch die Konsument:innen zu spüren. Preiserhöhungen von bis zu 30 Prozent waren im Vorjahr die Folge. Trotzdem setzte das Unternehmen im Vorjahr elf Millionen Tafeln Ritter Sport in Österreich ab. Damit behauptete der Schoko-Produzent seine Position als drittgrößter Hersteller des Jahres. Außerdem verkaufte das Unternehmen 18,4 Millionen Amicelli-Röllchen.
Ritter Sport wuchs stärker als Markt
Der Gesamtumsatz des Unternehmens betrug im Vorjahr 22,3 Millionen Euro. Der Zuwachs im Lebensmittelhandel betrug damit inklusive Hofer und Lidl sechs Prozent. Nimmt man die Diskonter raus, betrug das Plus sogar acht Prozent. Der Marktanteil von Ritter Sport im Tafelschokolade-Segment für das Gesamtjahr 2024 betrug laut dem Marktforschungsunternehmen NielsenIQ 7,2 Prozent. Laut Stöhr konnte sein Unternehmen beim Umsatz stärker als der Markt wachsen. Stöhr kommentierte das Ergebnis so: "Dass wir dieses erfolgreiche Ergebnis trotz aktueller Herausforderungen am Rohstoffmarkt erzielen konnten, macht uns stolz." Vor allem die Performance des veganen Sortiments hob Stöhr hervor. Inzwischen machen Ritter Sport-Produkte bereits 40,4 Prozent des gesamten veganen Schoko-Marktes im österreichischen Handel aus. In diesem Bereich sieht Stöhr auch die größten Wachstumschancen: "Im Europa-Vergleich hat Österreich mit fast fünf Prozent die höchste Veganer:innen-Quote in Europa. Laut einer aktuellen Studie soll der vegane Schokoladenmarkt in den kommenden fünf Jahren jährlich durchschnittlich um 12,8 Prozent wachsen."
Ausblick auf 2025
Für 2025 rechnet Stöhr mit keiner großen Entspannung am Rohstoffmarkt: "Die Entwicklung der Kakaopreise wird die gesamte Branche auch heuer beschäftigen." Wetterkapriolen und schlechte Ernten hätten, so Stöhr weiter, die Verfügbarkeit stark beeinträchtigt. Gerade darum will das Unternehmen auch in Zukunft einen bewussten Umgang mit dem Rohstoff Kakao forcieren. Ritter Sport war 2018 der erste Hersteller, der ausschließlich Fairtrade-zertifizierten Kakao für seine Schokolade bezog. Weitere Preisanpassungen möchte der Österreich-Chef des Schokoladenunternehmens nicht ausschließen. Die Preisgestaltung sei aber eine Entscheidung des Lebensmittelhandels, betonte Stöhr.
LEADERSNET war bei der Pressekonferenz dabei. Die besten Fotos der Veranstaltung sehen Sie in unserer Galerie.
www.ritter-sport.com
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