Familienbetrieb insolvent
Erdbauunternehmen schlittert nach 75 Jahren in die Pleite

Dem Familienbetrieb wurden unter anderem hohe Investitionen und der Nachfrageeinbruch bei Einfamilienhäusern zum Verhängnis.

Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) und der KSV1870 mitteilen, wurde über das Vermögen der Gruber & Söhne GmbH am Landesgericht Eisenstadt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Die Firma aus Bad Sauerbrunn wurde ursprünglich im Jahr 1949 als familiärer Fuhrwerksbetrieb gegründet, hat sich im Laufe der Zeit aber zu einem Erdbauunternehmen entwickelt.

Seit 2014 ist Gruber & Söhne neben dem Erdbau auch in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau sowie der Errichtung von Kanal- und Hausanschlüssen, Naturpools, Chlor- und Salzwasserpools tätig. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Dienstleistungen in der Pflasterung und im Terrassenbau an. Gemäß den vorgelegten Unterlagen sind vom Insolvenzverfahren laut AKV derzeit 37 Gläubiger:innen mit Gesamtforderungen von rund 768.000 Euro betroffen. Den Verbindlichkeiten stehen den Angaben zufolge offene Forderungen und sonstige Assets mit einem Zahlungswert von 177.000 Euro gegenüber.

Insolvenzursachen

Als Ursachen für die Insolvenz nennt Gruber & Söhne erhebliche Investitionen während der Corona-Pandemie, die sich in der Folge während der Zeit stark gestiegener Zinsen und dem fast völligen Einbruch eines Marktsegments des Unternehmens, dem Einfamilienhausbau, als letztlich unfinanzierbar erwiesen hätten.

Das Unternehmen strebt eine Fortführung an, wobei eine Entschuldung im Rahmen eines Sanierungsplanes beabsichtigt ist. Die Gläubiger:innen sollen eine 20-prozentige Quote, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes, erhalten.

Die Prüfungs- und Berichtstagsatzung ist für 27. Jänner 2025 einberaumt. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Gerwald Holper bestellt, so der KSV1870.

www.ksv.at

www.akv.at

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