Nicht selten verbringen Berufstätige mehr Zeit mit ihren Arbeitskolleg:innen als mit ihren Partner:innen, Familie und Freund:innen. Dabei können die Grenzen zwischen beruflichen und privaten Beziehungen immer wieder verschwimmen, weshalb Begriffe wie "Work Wife" oder "Work Husband" – also "Büro-Ehefrau" und "Büro-Ehemann" – mittlerweile geläufig sind. Doch wie halten es in Österreich lebende Menschen tatsächlich mit zwischenmenschlichen Beziehungen am Arbeitsplatz? Welche Erfahrungen haben sie mit Office-Flirts gemacht – und bei wie vielen hat sich daraus vielleicht ein Gspusi oder gar eine Beziehung entwickelt? Das hat die Jobplattform von willhaben im Rahmen einer aktuellen User:innen-Befragung ermittelt.
"Büro-Ehefrau" oder "Büro-Ehemann" in allen Altersklassen und Branchen
Man scherzt miteinander, teilt Insider-Jokes und Anekdoten und fungiert sowohl auf beruflicher als auch auf privater Ebene als emotionaler Support. Bei den mittlerweile häufig zitierten "Work Wives" oder "Work Husbands" handelt es sich um eine enge, nicht-romantische Freundschaft mit einer:m Kolleg:in, die dennoch einen partnerschaftlichen Charakter aufweist. In Summe erklärt etwas mehr als ein Drittel der Befragten, damit im derzeitigen oder in einem vorherigen Job Erfahrungen gemacht und jemanden bereits als seine "Büro-Ehefrau" oder seinen "Büro-Ehemann" bezeichnet zu haben. Ein Phänomen, das den Umfrage-Ergebnissen zufolge Berufstätigen in allen Alters- und Gehaltsklassen sowie in sämtlichen Bundesländern ähnlich geläufig ist.
So oft wird aus dem Office-Flirt eine Beziehung oder sogar eine Ehe
Auch kleine Flirts sowie die große Liebe dürfen den Befragten zufolge im Berufsleben ihren Platz haben. So finden es in Summe 71 Prozent in Ordnung, mit Kolleg:innen "anzubandeln" – selbst erlebt haben dies in der ein oder anderen Form immerhin bereits 20 Prozent. Quer über alle Berufsgruppen zeigt sich laut Umfrage: Je älter ein:e Berufstätige:r ist, desto eher wird dies als No-Go bezeichnet, zudem zeigen sich Frauen hier tendenziell ein wenig ablehnender als Männer. Sieht man sich an, wo die Befragten arbeiten, so lässt sich ableiten, dass es an Arbeitsplätzen in Vorarlberg, Kärnten und Wien besonders häufig zu romantischen Begegnungen aller Art kommt. Ein Tabuthema sind zwischenmenschliche Beziehungen am Arbeitsplatz jedenfalls zumeist nicht – und so würden etwa drei Viertel aller befragten User:innen damit ganz offen umgehen, vor allem dann, wenn es sich zu einer ernsten Beziehung entwickelt.
In mehr als einem Drittel der Fälle bleibt ein Flirt ein kleiner Flirt, weitere in etwa 40 Prozent haben es der Umfrage zufolge bei einem bzw. mehreren Dates oder lockeren Begegnungen belassen. Doch auch eine langfristige Partnerschaft ist demnach nicht ausgeschlossen: 14,6 Prozent erklären, ihren Office-Flirt geheiratet zu haben, weitere 20,9 Prozent sind mit ihm oder ihr eine Beziehung eingegangen. Wer noch auf der Suche ist, könnte seine große Liebe also tatsächlich in der Kaffeeküche oder bei einem Teambuilding-Event kennenlernen.
Flirten mit Vorgesetzten?
Beim Blick auf Vorgesetzte gibt es hingegen eine deutliche Ablehnung. Knapp mehr als die Hälfte empfindet es als ein "absolutes No-Go", mit Vorgesetzten anzubandeln und lediglich 4,8 Prozent haben dies bereits selbst erlebt.
Was zwischenmenschliche Beziehungen aller Art zu Vorgesetzten betrifft, ergeben sich der Umfrage zufolge einige demographische und regionale Unterschiede. Und so ist der Anteil jener, die schon einmal mit einem:r Chef:in geflirtet haben, unter männlichen Befragten sowie erneut in den Bundesländern Vorarlberg, Kärnten und Wien höher als im Durchschnitt. Zudem stechen die Berufsfelder "Produktion / Fertigung", "Finanzen / Rechnungswesen / Controlling" sowie "Gastgewerbe / Tourismus / Freizeit / Hilfskräfte" als jene Bereiche hervor, in denen Personen bereits häufiger mit Führungskräften angebandelt haben.
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