Die sterbenswerteste Stadt der Welt
Animierte Eintagsfliege bewirbt Morbidität Wiens für Touristen

Eine neue Kampagne des WienTourismus thematisiert auf humorvolle Art und Weise die Vergänglichkeit und verknüpft dabei die Wiener Sterbenskultur mit den schönsten Platzerln der Stadt. Der Spot mit einer Eintagsfliege als Protagonistin, inszeniert vom Londoner Animationsstudio BlinkInk, soll Tourist:innen aus aller Welt anlocken.

Den Wiener:innen wird seit vielen Jahrzehnten ein ganz besonderes Verhältnis zum Tod nachgesagt. Manch einer sieht die Wurzeln dessen im Habsburgerreich, da die Stadt damals von zahlreichen Kriegen, Seuchen und Todesfällen heimgesucht wurde. Andere wiederum glauben, dass die Morbidität der Wiener:innen in der Kunst und Kultur gründet. So beschäftigten sich etwa einige Komponisten wie Mozart und Beethoven in ihren Werken mit dem Tod und dem Jenseits. Durch die Allgegenwärtigkeit der Musik wurde es für die Menschen immer einfacher, den Tod als etwas zu sehen, das ein unausweichlicher Teil des Lebens ist.

Auch heute finden sich in der Hauptstadt zahlreiche Orte, die unmittelbar mit dem Tod verknüpft sind – so etwa auch der Zentralfriedhof, der als einer der größten Friedhöfe Europas nicht nur bei Einheimischen, sondern auch bei Tourist:innen eine beliebte Pilgerstätte ist. Dieses Jahr, am 1. November, sprich Allerheiligen, feiert die Ruhestätte sein 150-jähriges Bestehen.

Passend dazu – und auch zum schaurigen Halloween-Fest – hat WienTourismus den Zentralfriedhof als Schauplatz für das neue Kampagnenvideo gewählt, das unter dem doppeldeutigen Motto "Vienna: the last place you want to be." steht. In Zusammenarbeit mit dem Londoner Animationsstudio BlinkInk hat man ein einmütiges Werbevideo mit einer außergewöhnlichen Protagonistin entwickelt: Einer Eintagsfliege.

Eine spannende Reise

Hinter der Wahl der Eintagsfliege als Protagonistin steht der Gedanke, dass das Insekt in seiner lediglich 24-stündigen Lebenszeit so viel erleben möchte, wie es nur möglich ist. In ihrem kurzen Leben entdeckt sie die kulturelle und kulinarische Vielfalt der Stadt, bevor sie ihren Lebensabend ebenfalls in Wien ausklingen lässt.

Dabei beginnt die Reise der frischgeborenen Eintagsfliege bei Sonnenaufgang am Wiener Zentralfriedhof, wo sie über die Gräber schwebt und sich schließlich in die Innenstadt begibt. Dort dirigiert sie, nach einem kurzen Abstecher in die Spanische Hofreitschule, erst die Fledermaus-Ouvertüre von Johann Strauss im Wiener Konzerthaus, und lässt sich anschließend von süßen Aromen in das Café Schwarzenberg locken. Während sie äußerlich fortschreitend altert, begibt sie sich weiter auf eine Erkundungstour durch das Leopold Museum, das Obere Belvedere sowie das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum. Der Tod ist dabei allgegenwärtig, entkommt sie doch nur knapp einem Schnitzelklopfer und der Klatsche eines grantigen Kellners. Als die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet, blickt die Fliege ein letztes Mal aus den Wiener Weinbergen über die Stadt und gibt sich letztendlich "alt" und zufrieden dem Sterben hin.

Die sterbenswerteste Stadt der Welt

"Der Wiener Seele wurde ohne Zweifel eine Portion Morbidität in die Wiege gelegt", erklärt WienTourismus-Direktor Norbert Kettner. "Wir nutzen sie in unserem neuesten Kurzfilm als Vehikel, um zu zeigen, wie viel Lebensfreude, Kultur und Kulinarik unsere Stadt eigentlich bietet. Mit einer unkonventionellen Idee und niederschwelligem Zugang stellen wir klassische Wiener Assets in die Auslage. Wir unterstreichen, dass Wien zu Recht laufend zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt wird. Der Film, dessen Handlung am Wiener Zentralfriedhof beginnt, ist zugleich eine Hommage und Gratulation an dessen 150-jähriges Bestehen."

International ausgestrahlt

Der Kurzfilm entstand in Zusammenarbeit mit der Agentur Jung von Matt Donau, wurde von Regisseur Sam Gainsborough mit der renommierten Londoner Produktionsfirma BlinkInk inszeniert und vom österreichischen Komponisten und Produzenten Walter Werzowa mit einem 40-köpfigen Orchester mit Student:innen der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst musikalisch untermalt.

Ausgespielt werden soll die Kampagne in den Märkten Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich, Spanien, der Schweiz sowie Kanada und den USA. Noch bis zum 3. November wird hier via Social Media und online geworben, wobei der Spot in den USA auch über die Streamingplattform Disney+ und in Kanada über Netflix ausgestrahlt wird.

Das Kampagnenvideo "Vienna: the last place you want to be." können Sie hier ansehen:

Entdeckungstour durch das morbide Wien

Zusätzlich zum Spot nimmt die eigens eingerichtete Landingpage thelastplace.wien.info Interessierte mit auf eine Tour zu den Schauplätzen des Videos und versorgt sie gleichzeitig mit skurrilen Fakten aus Wien rund um das Thema Tod. Wer sich persönlich von der Sterbekultur der Stadt überzeugen möchte, kann sich über die City Guide App "ivie" mit dem "Morbides Wien Guide" auf die Spuren der dunklen Seite Wien begeben.

www.wien.info

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