Millionenpleite
Nächste Baufirma schlitterte in die Insolvenz

| Tobias Seifried 
| 01.09.2024

Das Unternehmen ist auf die Errichtung von Bodenplatten und Keller spezialisiert und hat dabei auch mit Anbietern von Fertighäusern zusammengearbeitet.

Wie der KSV1870 und der AKV mitteilten, hat die HTS-Bau GmbH beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Mit der Insolvenzeröffnung sei in Kürze zu rechnen, so die Kreditschützer:innen. Das Unternehmen mit Sitz in Gabersdorf wurde im Jahr 2014 gegründet und übt das Baumeistergewerbe aus. Dabei ist HTS-Bau primär mit der Errichtung von Bodenplatten und Keller beschäftigt und richtet seine Tätigkeit auch für Fertigteilhaushersteller aus.

Die Passiva werden mit gut 1,8 Millionen Euro beziffert. Von der Pleite sind rund 80 Gläubiger:innen und 16 Dienstnehmer:innen betroffen. Im Antrag führt das Unternehmen mehrere Gründe für die Insolvenz an.

Gründe und weitere Vorgangsweise

So sei es infolge der schwachen Baukonjunktur zu erheblichen Umsatzrückgängen im heurigen Jahr gekommen, wobei Bauprojekte nicht realisiert wurden, die eigentlich fix budgetiert und geplant waren. Eingeleitete und gesetzte Rationalisierungsmaßnahmen, wie z. B. Verkauf von nicht benötigten Gerätschaften und Abbau von Dienstnehmern, hatten letztlich nicht ausgereicht, um die Zahlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Zudem sei man von insolvenzbedingten Forderungsausfällen und einer schleppenden Zahlung bzw. Nicht-Zahlung aufgrund von Mängeln bei Kund:innen betroffen.

HTS-Bau strebt eine Entschuldung mittels Sanierungsplan an. Das Unternehmen sei laut eigenen Angaben überzeugt, dass mit einer schlankeren Struktur, insbesondere deutlich reduziertem Personaleinsatz, ein wirtschaftlich gewinnbringender Betrieb möglich ist. Den Gläubiger:innen wird einen den Mindesterfordernissen entsprechenden Sanierungsplan (20 Prozent binnen zwei Jahren) angeboten.

"Der Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann", so Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

www.ksv.at

www.akv.at

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