Landesweite Preisanalyse
So viel muss man derzeit für Häuser und Wohnungen in Österreich bezahlen

| Tobias Seifried 
| 11.08.2024

Österreichweite Analyse inklusive separaten Bundesländerzahlen zeigt, wie tief man hierzulande für die eigenen vier Wände in die Tasche greifen muss.

Um wie viel Geld die teuersten Immobilien im ersten Quartal 2024 ihre Besitzer:innen wechselten, zeigte Ende der Woche eine Analyse von willhaben und IMMOunited (LEADERSNET berichtete). Die meisten Wohnungs- und Hausverkäufe spielen sich jedoch in anderen Preisregionen ab. Wie die Durchschnittspreise derzeit genau aussehen, zeigt nun eine Datenanalyse von ImmoScout24, für die knapp 170.000 Immobilienangebote aus den ersten sechs Monaten 2023 und 2024 ausgewertet wurden.

Zuwächse bei Angebot und Nachfrage

Der Analyse zufolge sind das Angebot und die Nachfrage nach Kaufimmobilien im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Während bei Häusern das Angebot demnach österreichweit um 14 Prozent zulegte, habe die Nachfrage um 17 Prozent angezogen. Im ersten Halbjahr waren laut ImmoScout24 auch um neun Prozent mehr Eigentumswohnungen am Markt, die Nachfrage habe um zwölf Prozent zugelegt.

"Das Interesse an Kaufimmobilien zieht im Jahresvergleich wieder stark an. Die Detailanalyse zeigt auffällige regionale Unterschiede in der Preisentwicklung, vor allem bei Häusern. In Vorarlberg, Kärnten und Oberösterreich sinken die Häuserpreise am stärksten", erläutert Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.

Häuser werden mit Ausnahme von Salzburg überall günstiger

Das stärkste Nachfrageplus bei Häusern verzeichnet ImmoScout24 mit 73 Prozent in Vorarlberg, gekoppelt mit dem höchsten Preisrückgang von minus acht Prozent auf 5.486 Euro/m2. Im Nachbarland Tirol zog das Interesse um 34 Prozent an, die Preise sind der Analyse zufolge um vier Prozent auf 7.163 Euro/m2 gesunken. Dennoch seien die angebotenen Häuser in Tirol nach wie vor die teuersten im gesamten Bundesgebiet. Deutlich häufiger gesucht werde auch in Kärnten, mit einem Nachfrageplus von 32 Prozent und einem Preisminus von sechs Prozent. Der Quadratmeterpreis für Häuser ist mit 2.991 Euro in Kärnten laut der Analyse österreichweit der zweitniedrigste. Günstiger sei das Haus am Land nur noch im äußersten Osten zu erwerben. Im Burgenland kostet das Anwesen demnach durchschnittlich 2.400 Euro/m2, was zu einer deutlichen Steigerung der Suche um 27 Prozent geführt habe.

Im Gegensatz dazu sind die Preise in Salzburg um sechs Prozent auf 5.746 Euro/m2 gestiegen. In Niederösterreich gibt es ImmoScout24 zufolge nur ein geringfügiges Preisminus von einem Prozent auf 3.591 Euro/m2, ebenso wie in Wien, wo mit 6.293 Euro/m2 nach Tirol am meisten für das neue Eigenheim ausgegeben werden müsse. Dejmek dazu: "Diese regionalen Unterschiede verdeutlichen die dynamischen Entwicklungen auf dem österreichischen Immobilienmarkt. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen im weiteren Verlauf des Jahres gestalten werden."

Preisentwicklung Häuser 1. HJ 2024 im Vergleich zum 1. HJ 2023

Eigentumswohnungen in den meisten Bundesländern noch im Preisplus

Während bei den Häusern weitgehend eine leichte Rückwärtsbewegung bei den Preisen zu beobachten sei, würden Eigentumswohnungen in den meisten Regionen noch etwas teurer als im Vorjahr angeboten, so der Österreich-Chef von ImmoScout24.

Die Nachfrage nach Wohnungen, gemessen an den Kontaktanfragen, habe in der Analyse ebenfalls deutliche regionale Unterschiede gezeigt. In der Stadt Salzburg pulsiere der Markt vor allem bei Eigentumswohnungen: Sowohl Angebot als auch Nachfrage legen demnach um rund 20 Prozent zu, der Quadratmeter kostet aktuell 6.148 Euro. Wien, Vorarlberg und Tirol liegen beim Quadratmeterpreis noch oberhalb dieser Grenze. In Tirol gibt es zwar ein leichtes Minus von einem Prozent, aber auch bei Eigentumswohnungen liege der Preis mit 6.891 Euro/m2 absolut an der Spitze. Das Angebot habe sogar deutlich um 25 Prozent zugelegt, das Interesse sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent gestiegen. Deutlich mehr aktive Suchende verzeichnet das Immobilienportal auch in Vorarlberg mit einem Plus der Anfragen von 20 Prozent. Die Steiermark schere sowohl mit einem Angebotsminus von neun Prozent als auch mit einem Nachfragerückgang von 13 Prozent aus. Weniger Nachfrage (-2 Prozent) bei deutlich gestiegenem Angebot (+27 Prozent) an Eigentumswohnungen stellte ImmoScout24 im Burgenland fest.

Preisentwicklung Eigentumswohnungen 1. HJ 2024 im Vergleich zum 1. HJ 2023

www.immobilienscout24.at

Detaillierte Bundesländerdaten finden Sie im PDF-Download

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