Sponsoren- und Investorenausfälle
Keine Lizenz für 2. Bundesliga: Fußballverein schlittert in die Insolvenz

| Tobias Seifried 
| 09.07.2024

Der Traditionsklub wurde im Jahr 1913 gegründet. Von der Pleite, die u.a. auf Sponsoren- und Investorenausfälle beruht, sind 27 Dienstnehmer:innen und knapp 80 Gläubiger:innen betroffen.

Wie ein aktuelles Beispel zeigt, sind hierzulande nicht nur Unternehmen und Privatpersonen von Insolvenzen betroffen. Nun hat es auch den "Fußballclub Mohren Dornbirn 1913" erwischt. Laut KSV1870 und Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) wurde über das Vermögen des Traditionsvereins ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beim Landesgericht Feldkirch eröffnet.

Von der Pleite sind gemäß eigener Angaben 27 Dienstnehmer:innen und 79 Gläubiger:innen betroffen. Die Passiva belaufen sich dem KSV1870 vorliegenden Informationen auf rund 908.700 Euro (teilweise pfandrechtlich besichert). Der AKV spricht von Gesamtforderungen in Höhe von rund 732.000 Euro. Bei dem Sportklub aus Vorarlberg handelt es sich um einen Fußballverein, welcher im Jahr 1913 gegründet und 1949 im Vereinsregister eingetragen wurde. Laut eigenen Angaben muss "Mohren Dornbirn 1913" ab der Saison 2024/25 in der Regionalliga West spielen - dies aufgrund der "unerwarteten Nichterhaltung der Lizenz für die zweite Österreichische Bundesliga".

Insolvenzursachen

Die nunmehrige Insolvenz sei dem Verein zufolge auf die Coronazeit mit den verbundenen Beschränkungen, Forderungsausfällen und Einnahmeneinbußen, Zinserhöhungen, Lohnerhöhungen, Gesamtpreiserhöhungen, Sponsorenausfällen und die massiven Fahrt- und Hotelmehrkosten zurückzuführen. Des Weiteren wurde der Verein vor wenigen Wochen durch die unterwartete Nichterhaltung der Lizenz in die Regionalliga West zurückversetzt, wodurch ein Großsponsor und ein Großinvestor verloren gegangen seien.

Der Fußballclub strebt eine Fortführung und den Abschluss eines Sanierungsplans (30 Prozent Quote, zahlbar binnen acht Monaten ab Annahme) an. Laut dem Verein wurden bereits Reorganisationsmaßnahmen gesetzt, wie Beendigung von Arbeitsverhältnissen, Umstellung auf Amateurbetrieb, organisatorische und kostentechnische Ausgliederung der kostenintensiven ersten Mannschaft (Kampfmannschaft) von der Nachwuchsmannschaft und die Akquirierung eines Großsponsors für die Kampfmannschaft. 

Der KSV1870 hat laut eigenen Angaben mit der Überprüfung der Angemessenheit und Erfüllbarkeit dieses Sanierungsplans mit Eigenverwaltung begonnen. Verhandelt und abgestimmt darüber wird am Landesgericht Feldkirch am 26. September 2024.

www.ksv.at

www.akv.at

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