E-Commerce-Report 2023
Studie gibt Aufschluss über das Kaufverhalten der Österreicher

| Janet Teplik 
| 04.06.2024

Ob die Menschen hierzulande lieber online oder im Store einkaufen, wie sie bezahlen und welche Faktoren beim Konsum immer wichtiger werden, fasst eine aktuelle Analyse zusammen.

Der Online-Handel floriert. Zumindest laut den Daten einer neuen Studie von Nexi. Im Rahmen des E-Commerce-Reports liefert der Payment-Lösungsanbieter Einblicke in das Online-Kaufverhalten der Österreicher:innen. Wie die Ergebnisse zeigen, bevorzugen immer mehr Menschen hierzulande den Kauf über das World Wide Web. 

Online-Shopping beliebt wie nie zuvor

Rund 1.800 Personen in Österreich wurden zu ihren Online-Ausgaben der letzten 28 Tage befragt. Das Ergebnis: Die Ausgaben sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent angestiegen. "Trotz der Herausforderungen im Jahr 2023 zeigte sich der österreichische Online-Handel in voller Stärke. Die Zahlen des E-Commerce-Reports sind ein Beweis dafür, dass sowohl Konsument:innen als auch Händler:innen in Österreich flexibel und anpassungsfähig sind“, so Damir Leko, Country General Manager von Nexi in Österreich über die Ergebnisse.

Besonders bemerkenswert sei dabei das Wachstum der Tourismusbranche von 25 Prozent. "Die Branche profitiert von einer erhöhten Reiselust und einer wachsenden Zahl an Tourist:innen, die wieder vermehrt Urlaub machen und Reiseangebote nutzen. Aber auch der Handel darf sich über einen Zuwachs von acht Prozent freuen“, erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.  

Gleicher Stellenwert

Es zeigte sich zudem, dass die Ausgaben für Reisen erstmals im selben Ausmaß getätigt wurden wie jene für physische Güter – laut Report jeweils 14,6 Milliarden Euro. Demnach geben Österreicher:innen ihr Geld am liebsten für Erlebnisse, Reisen, aber auch das eigene Aussehen aus. So stiegen die Ausgaben für Schönheitsprodukte um 62 Prozent, jene für Kleidung um 39 Prozent. Einen Abfall gab es bei den Nachfragen nach Dienstleistungen. Diese waren im Jahr 2023 rückläufig und die Ausgaben im Vergleich zu 2022 um vier Prozent niedriger. 

Wo der Trend nicht greift

Allerdings konnten sich drei Kategorien dieser Entwicklung entziehen: der Anstieg bei den Anzeigegebühren – etwa für Werbung auf Online-Marktplätzen. Dieser beläuft sich auf 219 Prozent, während bei den Ausgaben für Digitale Medien ein Plus von 25 Prozent und bei Tickets für Events oder andere Freizeitaktivitäten einen leichten Anstieg von neun Prozent zu verzeichnen ist.

Bevorzugte Zahlungsarten

Der E-Commerce-Report hat ebenfalls die Zahlungsgewohnheiten der Österreicher:innen abgefragt. Es zeigte sich, dass traditionelle Arten wie Rechnung und E-Wallets (25 und 22 Prozent) noch immer bevorzugt werden. Allerdings erleben auch Kredit- und Debitkarten einen Aufschwung (20 Prozent). "Dort, wo Kund:innen bezahlen können, wie sie es wollen, kaufen sie auch ein. Händler:innen, die ihre Checkouts anpassen und aktuelle Zahlungslösungen anbieten, halten Kund:innen länger", erklärt Leko das Ergebnis. Weiter heißt es: "Die Zahlen belegen eindrucksvoll, dass der Online-Handel in Österreich floriert. Trotz stabiler Shopping-Gewohnheiten sehen wir viel Bewegung in verschiedenen Bereichen und eine verstärkte Nutzung moderner Zahlungsarten. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass der Markt dynamisch und anpassungsfähig bleibt."

Stärkung heimischer Wirtschaft

Auch wenn die Studienergebnisse zeigen, dass der Online-Handel floriert, verzeichnen lokale Anbieter:innen ebenfalls ein Plus. Fast die Hälfte der Befragten gab an, bevorzugt bei diesen einzukaufen, um so die heimische Wirtschaft zu unterstützen. Gleichzeitig shoppen Österreicher:innen gern international – vorrangig bei deutschen Anbietern und bevorzugen dabei die Lieferung nach Hause als Versandoption. "Lokal shoppen liegt im Trend. Das ist ein ermutigendes Zeichen für unsere heimischen Händler und den Wirtschaftsstandort Österreich. Gleichzeitig boomen auch deutsche Webshops aufgrund ihres vielfältigen Angebots und der günstigen Preise. Eine starke digitale Präsenz und wettbewerbsfähige Angebote bleiben das Um und Auf, um im globalen Markt erfolgreich zu sein", so Will. 

Ausschlaggebende Faktoren

In Anbetracht der aktuellen Weltlage wird auch Nachhaltigkeit immer wichtiger. Besonders Frauen und jüngere Konsument:innen legen Wert auf möglichst emissionsfreie Produktionen und Waren. Das zeigt sich auch an der steigenden Nachfrage nach umweltfreundlichen Versand- und Verpackungsoptionen. Demnach sei es 46 Prozent der Befragten wichtig, dass ein Online-Shop ökologisch verantwortungsbewusst handelt.

Laut Leko sei es aus diesem Grund essenziell, den lokalen Handel weiter voranzubringen und sich auf die neuen Kauf- und Konsumgewohnheiten der Österreicher:innen einzustellen. 

www.nexi.at

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